Gedanken zum Sonntag den 22.3.2020

Wo bin ich gerade?

Ich sitze hier in meinem halbleeren Büro in Memmingen und blicke auf die letzen Wochen zurück.

Ich leben nun seit dem 1.3.2020 zwischen Augsburg und Memmingen. Meine Arbeitstelle ist in Augsuburg als Pfarrer von St. Jakob und Studierendenpfarrer der evangelischen Studentengemeinde (ESG). Meine Familie lebt noch in Memmingen. Und ich pendle hin und her. Das war schon gewagt. Doch dann kam Korona.

Wie geht es mir?

Zunächst einmal bin ich einfach nur erschöpft. Es war schon viel die letzen Wocehn. Die neue Stelle. Der Umzug und dann die ständig neuen Nachrichten und Bestimmungen mit den immer wiederkehrenden Fragen: Was ist jetzt zu tun? Wie kann die Kirchengemeinde darauf reagieren? Was bedeutet das für mich und meine Familie? Irgendwie versuche ich einfach nur jeden einzelnen Tag zu leben und dafür dankbar zu sein, dass ich ihn erleben darf.
Ich versuche immer wieder eine Struktur hineinzubkommen. In den Umzug, die Maßnahmen der Kirchengemeinde, meine Gedanken und dann werde ich doch immer wieder von der Fülle der Aufgaben und Eindrücke überflutet.

Nachrichten aus Tansania

Ich telefoniere mit Diakon Mori aus Tansania. Dort sind auch die ersten Fälle von Corona aufgetaucht. Die Menschen dort sind sehr verunsichert. Es fehlt der funktionierende Staat und die ausreichende medizinische Versorgung. Die Zahl der Intensivbetten dürften verschwinden gering sein.

Was also bleibt zu tun?

Das was ich eigentlich immer mache. Die Situation zu analysieren. Nicht in Panik zu verfallen. Dankbar zu sein für das was funktioniert, anstatt mich darüber zu ärgern, was nicht funktioniert und das einzusetzen, was mir gegeben ist und wofür ich beauftragt worden bin das Wort Gottes zu verkünden.