Das Beste kommt noch

Was die Auferstehung Christi in Zukunft bringt

Predigttext

Der Predigttext für den heutigen Ostersonntag steht im 1. Korintherbrief Kapitel 15.

19 Hoffen wir allein in diesem Leben auf Christus, so sind wir die elendesten unter allen Menschen. 20 Nun aber ist Christus auferstanden von den Toten als Erstling unter denen, die entschlafen sind. 21 Denn da durch einen Menschen der Tod gekommen ist, so kommt auch durch einen Menschen die Auferstehung der Toten. 22 Denn wie sie in Adam alle sterben, so werden sie in Christus alle lebendig gemacht werden. 23 Ein jeder aber in seiner Ordnung: als Erstling Christus; danach, wenn er kommen wird, die, die Christus angehören; 24 danach das Ende, wenn er das Reich Gott, dem Vater, übergeben wird, nachdem er alle Herrschaft und alle Macht und Gewalt vernichtet hat. 25 Denn er muss herrschen, bis Gott ihm»alle Feinde unter seine Füße legt«. 26 Der letzte Feind, der vernichtet wird, ist der Tod. 27 Denn »alles hat er unter seine Füße getan«. Wenn es aber heißt, alles sei ihm unterworfen, so ist offenbar, dass der ausgenommen ist, der ihm alles unterworfen hat. 28 Wenn aber alles ihm untertan sein wird, dann wird auch der Sohn selbst untertan sein dem, der ihm alles unterworfen hat, damit Gott sei alles in allem.

Die Frage nach dem ewigen Leben

Unser Predigttext beginnt mit einer provozierenden Aussage:

19 Hoffen wir allein in diesem Leben auf Christus, so sind wir die elendesten unter allen Menschen.

Paulus warnt davor, alle Hoffnungen und Erwartungen nur auf das irdische Leben zu setzen. Diese Warnung ist aktueller als zuvor. Wenn wir die Erfüllung all unserer Erwartungen und Wünsche nur in diesem Leben erhoffen, überfordern wir uns total. Wir setzen uns und unsere Mitmenschen unter Druck. Es muss dann in dieses irdisches Leben alles hineingepackt werden, was geht.
Man erwartet zum Beispiel von seinem Lebenspartner, dass er oder sie alle Wünsche und Bedürfnisse erfüllt. Das kann der oder die natürlich nicht leisten und so zerbrechen an dieser Überforderung viele Beziehungen.
Wenn wir zuviel von diesem Leben erwarten, und noch eine große Wunschliste offen haben, fällt es uns natürlich schwer unseren Tod anzunehmen. Wir klammern uns dann an dieses irdische Leben. Wir verdrängen den Tod.
Dann macht uns eine Bedrohung wie die Corona-Epedemie bewusst, dass unser irdisches Leben endlich ist. Diese Bedrohung ruft in uns dann eine Unruhe hervor. "Was wäre, wenn ich oder meine Angehörigen an dieser Infektion sterben würden?"- "Ich hätte doch noch so gerne...."- "Ich müsste doch noch...." - "Dann könnte ich doch nicht mehr"
Der Virus macht uns klar, was eigentlich immer gilt. jeder Tag unseres Lebens könnte der Letzte sein.
Als Christen können wir uns dieser Tatsache getrost stellen: Denn einerseits dürfen wir daran glauben, dass mit dem Tod nicht alles aus ist. Ja vielmehr wir dürfen erwarten: Das Beste kommt noch. Denn wir werden in der Ewigkeit mit Gott vereint sein. Und der Tod ist für uns nichts anders als der Übergang in ein anderes Zimmer.
Anderseits wurde vielen Christen in der Nachfolge Christi bereits ein erfülltes Leben hier auf Erden geschenkt. Sie haben bereits hier auf Erden mit Jesus in enger Verbundhenheit gelebt. Was sollte sich also durch den Tod ändern, als dass sie noch enger mit Gott vereint sind.

Was auf uns zukommt

Der Apostel entwirft in seinem Predigtext eine Schau dessen, was uns erwartet:

Die Auferstehung Christi ist der Beginn der neuen Welt

20 Nun aber ist Christus auferstanden von den Toten als Erstling unter denen, die entschlafen sind. 21 Denn da durch einen Menschen der Tod gekommen ist, so kommt auch durch einen Menschen die Auferstehung der Toten. 22 Denn wie sie in Adam alle sterben, so werden sie in Christus alle lebendig gemacht werden.

So wie Adam der Modellmensch ist für die alte Schöpfung, so ist Christus Modellmensch der neuen Schöpfung.
Adam das heißt auf hebräisch Mensch. Adam steht für uns alle, für Männer und Frauen. Geschöpfe Gottes. Aber im Hebräischen wird der Name vom "Acker" abgleitet. Der Mensch ist wörtlich der vom Erdboden genommene. Ohne den lebensspenden Geist Gottes wird der Mensch zu dem was er ohne Gott ist, Staub von der Erde. Der Name "Adam" drückt also schon seine Sterblichkeit aus. Und weil sich der Mensch im Sündenfall von Gottes lebensspenden Geist getrennt hat, ist und bleibt er sterblich, dem Tode verfallen.
Jesus hat durch seinen Tod am Kreuz, die Macht der Sünde gebrochen, dadurch konnte Gottes Geist in neuer und unvergleichlicher Weise in der Welt wirken. Ja Paulus schreibt, dass die Auferstehung selbst durch Gottes Geist gewirkt worden ist.

3 von seinem Sohn Jesus Christus, unserm Herrn, der geboren ist aus dem Geschlecht Davids nach dem Fleisch, 4 und nach dem Geist, der heiligt, eingesetzt ist als Sohn Gottes in Kraft durch die Auferstehung von den Toten. (Römer 1,3-4)

Die zeitliche Abfolge der Auferstehung

23 Ein jeder aber in seiner Ordnung: als Erstling Christus; danach, wenn er kommen wird, die, die Christus angehören; 24 danach das Ende, wenn er das Reich Gott, dem Vater, übergeben wird, nachdem er alle Herrschaft und alle Macht und Gewalt vernichtet hat.

Es sind also drei Ordnungen oder Gruppen, die aufeinanderfolgen:

  1. Jesus als der Erste, der auferstanden ist.
  2. Die welche Jesus angehören sind die, die bei seiner Wiederkehr auferstehen werden.
  3. Und schließlich das Ende dieser irdischen Welt an dem alle auferstehen werden.
    Über die zeitliche Reihenfolge steht noch viel in der Bibel, z.B. in der Offenbarung des Johannes. Viel kann man darüber nicht sagen. Wir befinden uns irgendwann, zwischen 1 und 2.

Gott wird sein Alles in Allem

Wichtiger noch als die Frage der zeitlichen Reihnfolge ist die Frage des Endzustandes.

24 danach das Ende, wenn er das Reich Gott, dem Vater, übergeben wird, nachdem er alle Herrschaft und alle Macht und Gewalt vernichtet hat. 25 Denn er muss herrschen, bis Gott ihm»alle Feinde unter seine Füße legt«. 26 Der letzte Feind, der vernichtet wird, ist der Tod. 27 Denn »alles hat er unter seine Füße getan«. Wenn es aber heißt, alles sei ihm unterworfen, so ist offenbar, dass der ausgenommen ist, der ihm alles unterworfen hat. 28 Wenn aber alles ihm untertan sein wird, dann wird auch der Sohn selbst untertan sein dem, der ihm alles unterworfen hat, damit Gott sei alles in allem.

Was bleibt übrig? Jesus wird sich alles unterwerfen und wird danach all seine Macht an Gott den Vater zurück geben.
Das gilt politisch: Alle politischen Mächte und Gewalten werden ihre Bedeutung verloren haben.
Das gilt metaphysisch: Alle natürlichen und übernatürlichen Mächte und Gewalten werden ihre Bedeutung verloren haben. Dazu zählt auch der Tod, und heute ganze besonders das Coronavirus.
Und es gilt persönlich: Jeder Mensch und damit auch ich wird aufhören gegen Gott zu rebelieren. Wir werden wie Jesus den Willen Gottes aus ganzem Herzen und ungeteilt tun. Dadurch werden wir durch Jesus mit Gott vollkommen eins sein.
Diese Vorstellung ist deshalb so wichtig und heilsam, weil sie uns hilft uns selbst und die Welt in der wir leben, nicht mehr so wichtig zu nehmen.

Heute aus dem Morgen leben

Das Beste kommt noch- Daran glauben wir Christen, auch wenn wir noch nicht verstehen wie und wann es kommt.
Diese Zukunftsperspektive befreit uns aus den Engführungen der Gegenwart.
Wir brauchen weder dem allgemeinen Fortschritsglauben hinterher zu laufen. Er ist jetzt durch und durch erschüttert. Denn wir glauben, dass die Welt erst durch die Wiederkunft Christi vollendet wird.
Noch brauchen wir zu befürchten, dass die Corona Krise, oder eine andere Krise das Ende ist. Weil am Ende Jesus steht. Weil wir von der kommenden Welt her leben, in der Christus herrschen wird, können wir als Christen in großer Freiheit und Gelassenheit im Heute leben.