Der unfassbare Hl. Geist

Was mich am Hl. Geist ärgert, ist dass er so unfassbar ist.

Wenn es um Jesus geht, dann haben wir umfangreiches Material in den Evangelien. Eine historische Persönlichkeit. Manches mag zwar umstritten sein, aber wir haben ihn immerhin.
Auch bei Gott dem Vater gibt es einiges zu bereden. Es geht ja darum, ob und wer die Welt erschaffen hat.
Aber beim Geist. Er ist geradzu glitschig, nicht umsonst wird er ja mit Wasser verglichen, er ist flüchtig wie der Wind und fliegt wie eine Taube davon.
Mein ganzes Leben bin ich jetzt schon auf der Suche nach ihm. Forsche, frage, erfahre und scheine doch nicht weiter zu kommen.

Geist als empirischer Begriff

Man kann ihn noch eingermaßen als ein individuelles und interpersonelles Phänomen beschreiben. Neurologisch und soziologisch gibt es darüber viel zu sagen. Doch leider finde ich dazu in vielen Theologiebüchern nichts. So wird das Menschliche oft ausgeklammert. Und viele sind über diese Falle gestolpert in dem sie menschliche Phänomene mit dem Etikett "heilig" versehen haben.
Man meinte es wäre ein göttliches Phänomen und landet dann doch wieder auf dem Boden der irdischen Wirklichkeiten. Das ist Geist als empirischer Begriff.
Hier lasssen sich tatsächlich einfache Aussagen machen: Geist ist wenn es fließt. Wenn es einfach ist. Wenn ich mich, wenn wir uns leicht und unbeschwert fühlen. Geist das ist der Flow.
Es geht dabei um zentrale Fragen des ganzheitlichen Wohlbefinden eines Menschens. Und es werden dabei wichtige Fragen der Selbssteuerung des Menschen berührt.

Geist als virtueller Begriff

Doch das, was die Bibel und die altkirchlichen Bekenntnise über den Geist lehren, ist noch mal etwas ganz Anderes: der Geist ist keine menschliche Dimension, sonder eine Dimeinsion des Göttlichen. Er ist nicht nur eine unpersönliche Naturkraft, sondern hat an Gottes Personalität Anteil. Damit ist der Geist nicht nur Erfahrung, sonder ein virtueller Begriff, ein Symbol. Es interpretiert Erfahrungen und es verändert Erfahhrungen. Allerdings sind diese Pneumatologien mit Vorsicht zu genießen. Denn sie machen es kompliziert.
Sie sind deshalb nur noch bedingt für Selbststeuerungsprozesse verwendbar.