Gottesbegegnungen der besonderen Art


Pfr. Martin Burkhardt predigt über die Dreifaltigkeitsikone von Rubiljew und über 1. Mose 18.1

In der Videofassung werden die entsprechenden Bildteile passend zum Predigttext mit eingeblendet!

Predigttext

Gen 18,1 Und der Herr erschien ihm im Hain Mamre, während er an der Tür seines Zeltes saß, als der Tag am heißesten war. 2 Und als er seine Augen aufhob und sah, siehe, da standen drei Männer vor ihm. Und als er sie sah, lief er ihnen entgegen von der Tür seines Zeltes und neigte sich zur Erde 3 und sprach: Herr, hab ich Gnade gefunden vor deinen Augen, so geh nicht an deinem Knecht vorüber. 4 Man soll euch ein wenig Wasser bringen, eure Füße zu waschen, und lasst euch nieder unter dem Baum. 5 Und ich will euch einen Bissen Brot bringen, dass ihr euer Herz labt; danach mögt ihr weiterziehen. […]. 8 Und er trug Butter und Milch auf und von dem Kalbe, das er zubereitet hatte, und setzte es ihnen vor und blieb stehen vor ihnen unter dem Baum und sie aßen. 9 Da sprachen sie zu ihm: Wo ist Sara, deine Frau? Er antwortete: Drinnen im Zelt. 10 Da sprach er: Ich will wieder zu dir kommen übers Jahr; siehe, dann soll Sara, deine Frau, einen Sohn haben. Das hörte Sara hinter ihm, hinter der Tür des Zeltes. 11 Und sie waren beide, Abraham und Sara, alt und hochbetagt, sodass es Sara nicht mehr ging nach der Frauen Weise. 12 Darum lachte sie bei sich selbst und sprach: Nun ich alt bin, soll ich noch der Liebe pflegen, und mein Herr ist auch alt! 13 Da sprach der Herr zu Abraham: Warum lacht Sara und spricht: Meinst du, dass es wahr sei, dass ich noch gebären werde, die ich doch alt bin? 14 Sollte dem Herrn etwas unmöglich sein? Um diese Zeit will ich wieder zu dir kommen übers Jahr; dann soll Sara einen Sohn haben.

Eine andere Engelgeschichte

Engel zu Besuch

  • Man sieht deutlich die Flügel und Heiligenscheine
  • Sie kommen sind zu Gast
  • Es sind drei Engel
  • Sie verkündigen auch eine Geburt, die Geburt von Isaak, dem lang ersehnten Erben und Nachkommen von Abraham

Doch wer kommt da eigentlich?

  • Die Engel sitzen auf Thronen mit Fußschemel wie Herrscher

  • Die Blaue Farbe durchwirkt ihr Gewänder, die Farbe des Himmels, die Farbe Gottes

  • In der Tradition des Alten Testamentes, ist der Engel eine Gestalt in der Gott selbst sich zeigt:

    Exodus 3:2 Und der Engel des Herrn erschien ihm in einer feurigen Flamme aus dem Dornbusch.

  • Aber es ist dann Gott selbst, der zu Mose redet und offenbart seinen Namen

    4 Gott sprach zu Mose: Ich werde sein, der ich sein werde.

  • Die Engel sind Gott

  • Aber warum drei?

  • Rubiljiew hätte nie gesagt, dass er die Dreieinigkeit gemalt hätte. Es sind ja nur die drei Engel, die Abraham besuchen.

  • Und doch ist in der christlichen Tradition diese Geschichte der drei Engel immer als eine Erscheinung der Dreifaltigkeit gedeutet worden.

Was machen die da?

  • Die Szene mit Abraham tritt zurück
    • Haus= Zelt
    • Baum vielleicht eine Anspielung auf dem Hain Mamre
  • Es gibt verschiedene Deutungen, eine davon ist:

Vater, Sohn und Hl. Geist beschließen das Versöhnungwerk Also das was später passiert ist. Was an Weihnachten seinen Anfang genommen hat. Der Ikonenmaler Rubiljew öffnet uns einen Blick in die himmlische Welt, in die ewige Einheit und Wirklichkeit Gottes.

Links Gott Vater

  • Seine Göttlichkeit ist verhüllt mit einem goldnen Mantel, die Farbe der Transzendenz.
  • Er sitzt aufrecht.
  • Die anderen Engelsfiguren Neigens sich dagegen ihm zum.
  • Seine rechte Hand gebietet.
  • Er sendet den Sohn uns setzt damit das Erlösungswerk in Gang.

In der Mitte der Sohn

  • Er wendet sich dem Vater zu.

  • Mit seiner rechten Hand stützt er sich auf.

  • Auf ihm liegt die Hauptlast des Versöhnungswerkes.

  • Sein Untergewand ist rot, wie das Blut das er am Kreuz vergießen wird.

  • Doch er ordnete sich dem Vater unter.

    Nicht mein Wille sondern dein Wille geschehe.

  • Hilfesuchend wendet sich seine rechte Hand der dritten Person, Hl. zu.

  • Jesus wird den Beistand des Geistes brauchen.

Rechts der Hl. Geist

  • Sein Überwand ist grün.
    • Zeichen der Hoffnung
    • Zeichen des Lebens
  • Er ist überall und mitten drin.
    • empfangen durch den Heiligen Geist bekennen wir im Glaubensbekenntnsis
    • bei der Taufe Jesus
    • in den viele Zeichen und Wundern die Jesus tun wird
    • wenn er an Pfingsten das Erlsöungswerk fortsetzt

Es gäbe noch viel zu erzählen über diese Ikone

  • von der Einheit und der Verschiedenheit der Figuren
  • von den drei Symbolen oberhalb
  • Jedes Detail spricht für sich.
  • Ikonen wurden betend, und schauend gemalt
  • So nimmt der Maler uns hinein
    • In die Welt der Engel
      • die singen werden: Ehre sei Gott in der höhe
    • in die Welt Gottes
      • und seiner Geheimnisse

Einladung zur Gemeinschaft mit Gott

  • Vielleicht noch ein letzes: Der Tisch ist ein Abendmahlstisch. Auf ihm steht ein Kelch. An diesem Tisch ist nur noch ein Platz frei, nähmlich der Platz auf der Vorderseite, dort wo ich, der Betrachter stehe
  • So lädt uns das Bild ein, an Gottes Tisch Platz nehmen und dabei zu sein

Gottesbegegnungen der besonderen Art

Gottessuche an Weihnachten

Worum geht es an Weihnachten?
Es geht um Gottesbegegnung.
Es ist ein heilige Nacht, und wir sehnen uns alle danach ,Gott zu begegnen.
Ob wir uns dessen bewusst sind oder nicht
Aber wo finden wir Gott an Weihnachten?
In den bunten Lichterketten der Verkaufspassagen?
Sie sind ja nur ein schwacher Wiederschein des Lichts der Engel, das an Weihnachten die dunkle Nacht von Bethlehem überstrahlt.
Doch auch im hellen Licht der Engel ist Gott an Weihnachten nicht zu finden.
Denn sie weisen ja nur auf den hin, der alle Lichter und Herrlichkeit im Himmel und auf Erde überstrahlt. weil er selbst das Licht der Welt ist.
Nein wir dürfen nicht geblendet werden, sondern müssen schon genau hinsehen, in der Krippe im zugigen Stall von Bethlehem, da finde wir Gott in Jesus Christus.
Weihnachten ist eine Gottesbegegnung der besonderen Art

Der Glaube sieht

Der Glaube sieht Gott.
Abraham sah in den drei Besuchern die Kommen Gottes Engel.
Rubiljew sah in diesen Engel die Dreieinigkeit, wie wir sie in seiner Ikone bewundern können.
Moses sah im brennenden Dornbusch Gottes Gegenwart.
Maria sah in der Botschaft des Engels ihre himmlischen Auftrag.
Und wir dürfen im Jesus Kind die Herrlichkeit Gottes sehen.
Der Glaube sieht und findet Gott im Unscheinbaren.
Genau dort findet eine Gottesbegegnung der besonderen Art statt
Und genau dort im Unscheinbaren geht dem Glauben eine Welt auf:
Eine Welt des Lichts
Eine Welt der Engel
Eine Welt in der Gott im Mittelpunkt steht.
Wir dürfen wie Rubiljew Gottes Welt sehen.

Und Sarah lachte

Das zu sehen ist manchmal nicht einfach.
Gerade dann, wenn es in der Welt besonders schwierig und finster ist.
So wie sie dieses Jahr zu Weihnachten auf Grund von Corona zu sein scheint.
Ja der Weg des Glaubens erscheint manchmal wie eine Torheit, geradezu lächerlich
Kein Wunder, dass Sarah gelacht hat:

2 Darum lachte sie bei sich selbst und sprach: Nun ich alt bin, soll ich noch der Liebe pflegen, und mein Herr ist auch alt!

Es besteht immer die Gefahr, Gottes Wege als gering und lächerlich zu verachten.
Doch dann verpassen wir die Gottesbegegnung.
Die Ahnfrau Sarah geriet hier aus der Spur und wurde liebevoll zurechtgewiesen:

13 Da sprach der Herr zu Abraham: Warum lacht Sara und spricht: Meinst du, dass es wahr sei, dass ich noch gebären werde, die ich doch alt bin? 14 Sollte dem Herrn etwas unmöglich sein? Um diese Zeit will ich wieder zu dir kommen übers Jahr; dann soll Sara einen Sohn haben.

Mir geschehe wie du gesagt hast:

Auch Maria wird dieser dieser Satz verkündigt als sie fragt

Wie soll das zugehen, da ich doch von keinem Mann weiß?

Antwortet der Engel ihr:

Der Heilige Geist wird über dich kommen, und die Kraft des Höchsten wird dich überschatten; darum wird auch das Heilige, das geboren wird, Gottes Sohn genannt werden. 36 Und siehe, Elisabeth, deine Verwandte, ist auch schwanger mit einem Sohn, in ihrem Alter, und ist jetzt im sechsten Monat, von der man sagt, dass sie unfruchtbar sei. 37 Denn bei Gott ist kein Ding unmöglich.

Da ist er wieder der Satz: "Bei Gott ist kein Ding unmöglich" - Aber anders als Sara lacht Maria nicht, sondern geht den einfachen Weg des Glaubens:

38 Maria aber sprach: Siehe, ich bin des Herrn Magd; mir geschehe, wie du gesagt hast.