Hochzeit mit Hindernissen

Predigttext

John 2,1 Und am dritten Tage war eine Hochzeit in Kana in Galiläa, und die Mutter Jesu war da. 2 Jesus aber und seine Jünger waren auch zur Hochzeit geladen. 3 Und als der Wein ausging, spricht die Mutter Jesu zu ihm: Sie haben keinen Wein mehr. 4 Jesus spricht zu ihr: Was geht’s dich an, Frau, was ich tue? Meine Stunde ist noch nicht gekommen. 5 Seine Mutter spricht zu den Dienern: Was er euch sagt, das tut. 6 Es standen aber dort sechs steinerne Wasserkrüge für die Reinigung nach jüdischer Sitte, und in jeden gingen zwei oder drei Maße. 7 Jesus spricht zu ihnen: Füllt die Wasserkrüge mit Wasser! Und sie füllten sie bis obenan. 8 Und er spricht zu ihnen: Schöpft nun und bringt’s dem Speisemeister! Und sie brachten’s ihm. 9 Als aber der Speisemeister den Wein kostete, der Wasser gewesen war, und nicht wusste, woher er kam — die Diener aber wussten’s, die das Wasser geschöpft hatten -, ruft der Speisemeister den Bräutigam 10 und spricht zu ihm: Jedermann gibt zuerst den guten Wein und, wenn sie betrunken werden, den geringeren; du aber hast den guten Wein bis jetzt zurückbehalten. 11 Das ist das erste Zeichen, das Jesus tat, geschehen in Kana in Galiläa, und er offenbarte seine Herrlichkeit. Und seine Jünger glaubten an ihn.

Auf der Hochzeit

Maria eine aktiver Hochzeitsgast

  • Sie half bei der Bewirtung mit als Frau, denn es feierten wahrscheinlich nur die Männer unter sich
  • Sie war eine besorgte Gastgeberin, eine Hausfrau, die nach dem rechten sieht
  • Das ganze schöne Hochzeitsfest, war offensichtlich falsch organisiert worden.

Der Supergau auf der hochzeit

Heute würde man sagen.

  • das Brautpaar war schlecht organisiert,
  • hatte keinen Hochzeitsplaner benutzt,
  • sich falsch beraten lassen,

Aber das sind Gedanken unserer heutigen Zeit, trotzdem eine Hochzeit vorzubereiten muss damals wie heute kein leichtes Unterfangen gewesen sein.

  • Kluge Weinregel aus einem schlauen Ratgeber:

Erst den guten, dann den schlechten Wein: das spart Kosten

Supergau für ein gutes Fest: die Getränke gehen aus.

Maria wendet sich an Jesus

Eigentlich hätte sie sich nun an den Speisemeister oder gleich an den Bräutigam wenden müssen, an die Verantwortlichen
Aber sie wendet sich an ihren Sohn:

  • Was hat der denn damit zu tun?

  • Er ist Gast, als bestimmt nicht zuständig

  • Er ist keine Frau und nicht im Bewirtungsteam

  • Und seid wann kümmert sich der Sohn Gottes, um so etwas irdisches wie den Wein für das Hochzeitsfest?

Maria erhält eine Abfuhr

Klar das Maria eine Abfuhr erhält.

"Was geht mich das an?"

Diese Abfuhr erscheint gerechtfertigt
Aber Jesus fügt noch etwas hinzu:

Meine Stunde ist noch nicht gekommen"

Was soll denn das nun wieder heißen.?

Dieser Satz finden wir häufig im Johannesevangelium.
Die Stunde Jesu ist dann leztlich dort, wo er sich ans Kreuz schlagen lässt, um für unsere Sünden zu sterben. und ausruft:

"Es ist vollbracht"

Jesus hat seinen eigenen Zeitplan, den wir oft nicht verstehen

Maria läßt nicht locker:

Ganz im Gegensatz zu ihrer eigenen Haltung, die Jesus vorgeschrieben hat, was er tun soll, weist sie jetzt die Diener:

"Was er euch sagt, das tut"

Dieser Satz dringt durch die Jahrhunderte hindurch in unsere Ohren:

Wir sollen das tun, was Jesus sagt. Ihm folgen, ihm vertrauen. Es geht um einen einfachen schlichten Gehorsam, wie wir ihn von Maria kennen.

"Ich bin des Herrn Magd, mir geschehe, wie du gesagt hast"

Das Unerwartete geschieht

Jesus gibt seine Anweisungen und die Diener gehorchen
6 große Wasserkrüge werden mit Wasser gefüllt, zusammen ca. 600 l
Und diese riesige Menge wird in Wein verwandelt, natürlich vom Allerbesten und Feinsten, ein guter Jahrgang, den der Sohn Gottes da vorgelegt hat.

Wer hats gemerkt?

  • Die meisten Gäste wohl nicht, die waren entweder schon zu betrunken, um das zu erkennen oder nahmen gar nicht wahr, wie hinter ihrem Rücken die Party gerettet worden ist.
  • Der Bräutigam und der Speisemeister wohl auch nicht. Die haben sich wohl höchstens gewundert, wo denn auf einmal der viele gute Wein her gekommen ist.
  • Die Diener haben es wohl gemerkt und die Jünger von denen es am Schluss heißt:

"und seine Jünger glaubten an ihn"

Was soll diese Geschichte?

Jesus nimmt an unserem Leben teil, an unserem Leiden aber auch an unseren Freuden.

Er ist eben wirklich Mensch geworden. Er teilt das ganze Leben mit uns. Er ist sich nicht zu schade auf ein feucht, fröhliches Hochzeitsfest zu gehen.Und er wird da auch den einen oder anderen Becher Wein mitgetrunken haben.
Übrigens eine Frage, über die ich mit meinen Bibelschüler in Tansania heftig diskutiert habe. Denn dort herrscht ein allgemeines Alkoholverbot in der lutherischen Kirche. Und das wurde natürlich davon ausgegagnen, dass auch Jesus sich schon an das Kircheverbot gehalten hat.

Jesus kümmert sich auch um ganz weltliche Belange

Er wendet sich uns zu, auch unseren ganz menschlichen Sorgen.
Ob er uns immer gleich mit 600 Liter Wein aushilft, sei einmal dahingestellt.
Aber zu mindestens dürfen wir wie Maria zu ihm kommen und sagen:

"Sie haben keinen Wein mehr"

Es mag gut sein, dass wir auch bei Jesus hören werden: "Lieber Martin, die Bitte mit der du zu mir kommst, ist eigentlich deine eigene Verantwortung. Kremple schon mal die Ärmel hoch! Aber ich werde bei Dir sein."

Was bedeuet diese Geschichte für uns?

Anstoß am Weinwunder?

  • Wir sollen nicht an das Wunder glauben, sondern an den, der es getan hat.
  • Wen Jesus der ist, der er ist, dann sind ihm auch solche Dinge möglich
  • Das Wunder hat keinen Eigenwert. Es ist ein "Wegweiser"

Ein Wegweiser ist wertlos, wenn wir uns nicht von ihm führen lassen:

"Was er euch sagt das tut"

Der Anbruch der Freude

  • Wein als Ausdruck der Freude, die Jesus schenkt
  • Das Hochzeitsfest als Vorwegnahme des Festes, das wir mit Jesus und dem Vater in der Ewigkeit feiern werden

Kein billige Freude

  • Kein Seelentröster, der unsere Schmerzen zudecket und mit dem wir alles verdrängen können.
    • Alkohol
    • Gefühlsaufputschen (auch im geistlichen Bereich)
    • keine Gefühlsdroge
  • Es ist eine tiefe innere Freude, die sich auch im Leid und Anfechtung bewähren, wie es im Lied Jesu mein Freude heißt:

"Lass den Satan wettern, lass die Welt erzittern, mir steht Jesus bei, ob es jetzt gleich kracht und blitzt, ob gleich Sünde und Hölle schrecken, Jesus will mich decken"
Weicht ihr Trauergeister, denn mein Freudenmeister, Jesus tritt herein. Denen die Gott lieben, muss auch ihr Betrüben lauter Freude sein.

Unser Lebensfest hier auf Erden will nicht so richtig gelingen

  • Wir haben nur den irdischen Wein
  • Und das auch nur begrenzt.
  • Das ist die Situation und die hat Maria richtig erkannt. Sie wendet sich an den Experten ,den Freudenmeister:

Dieser Freudenmeister hat allerdings seine eigenen Methoden und Zeitpläne

  • Sein Fest wird nicht nach dem üblichen knowhow ausgerichtet, in dem man den guten Wein zuerst verzecht. Bei Jesus kommt der gute Wein immer zum Schluss
  • Er seine eigenen Zeitpläne und Methoden
  • Man muss sich ihm schon anvertrauen, wie Maria und auffordert:

"Was er euch sagt das tut"

Den Wein den Jesus gibt ist kein "irdischer " Wein

  • seine belebende erfreuende Wirkung verfliegt nicht wieder, wie bei normalen Wein
  • Es gibt ihn in Fülle, so dass er auch stärker ist als alle Schwerzen, Mühsal etc.

Was dahinter steht?

Unser Text ist wie ein großes Ausrufungszeichen hinter Jesus
Einfach Jesus!

Um das Fest zu retten hätte auch 50 Liter niederer Qualität gelangt!

Jeder wäre auch happy gewesen und hätte noch ein zwei Becher zechen können. Auf die Qualität hat ja sowieso niemand mehr geachtet.

  • Auch wir denken in unseren Wünschen oft nur kurzfristig. Wir sind mit wenigem zufrieden
  • Aber Gott hat einen ganz anderen Zeitplan. Er denkt in ganz anderen Dimensionen. Deswegen :

    "Meine Zeit ist noch nicht gekommen."

Also warum 600 l vom allerfeinsten Wein?.

  • Was ist das für ein Zeichen, das Jesus da tat
  • Was ist das für ein Zeichen, das sein Jünger dann an ihn glauben lässt

Die Fülle als Wein als Zeichen der Endzeit

  • Im AT immer wieder Wein in Fülle als Zeichen der Endzeit

    Zeichen für das gelobte Land in dem "Milch und Honig" fließt.

Die Zeit der jüdischen Reinheitsgebote ist zu Ende

  • Wasserkrüge waren zur jüdische Reinigung bestimmt (Monatliche Ganzkörperwaschung die Mique)
  • Sie werden jetzt umfunktioniert für den Wein, den Jesus gibt.

All das deutet auf Jesus hin:

  • 600 l Wein weisen auf Jesus hin, wer er ist
  • Der Sohn Gottes
  • Mit dem eine neue Zeit anbricht
  • Das Alte ist vergangen.

    Heil liegt nun nicht mehr im Halten von Waschungen und Geboten, sondern in Jesus Christus selber..

Einfach Jesus!