Die Botschaft des Engels

Was wäre wenn der Engel Gabriel von seinem Ausflug nach Nazareth erzählen würde?

Predigttext

26 Und im sechsten Monat wurde der Engel Gabriel von Gott gesandt in eine Stadt in Galiläa, die heißt Nazareth, 27 zu einer Jungfrau, die vertraut war einem Mann mit Namen Josef vom Hause David; und die Jungfrau hieß Maria. 28 Und der Engel kam zu ihr hinein und sprach: Sei gegrüßt, du Begnadete! Der Herr ist mit dir! 29 Sie aber erschrak über die Rede und dachte: Welch ein Gruß ist das? 30 Und der Engel sprach zu ihr: Fürchte dich nicht, Maria, du hast Gnade bei Gott gefunden. 31 Siehe, du wirst schwanger werden und einen Sohn gebären, und du sollst ihm den Namen Jesus geben. 32 Der wird groß sein und Sohn des Höchsten genannt werden; und Gott der Herr wird ihm den Thron seines Vaters David geben, 33 und er wird König sein über das Haus Jakob in Ewigkeit, und sein Reich wird kein Ende haben. 34 Da sprach Maria zu dem Engel: Wie soll das zugehen, da ich doch von keinem Mann weiß? 35 Der Engel antwortete und sprach zu ihr: Der Heilige Geist wird über dich kommen, und die Kraft des Höchsten wird dich überschatten; darum wird auch das Heilige, das geboren wird, Gottes Sohn genannt werden. 36 Und siehe, Elisabeth, deine Verwandte, ist auch schwanger mit einem Sohn, in ihrem Alter, und ist jetzt im sechsten Monat, von der man sagt, dass sie unfruchtbar sei. 37 Denn bei Gott ist kein Ding unmöglich. 38 Maria aber sprach: Siehe, ich bin des Herrn Magd; mir geschehe, wie du gesagt hast. Und der Engel schied von ihr.

Die Erscheinung des Engels

Ich bin der Engel Gabriel

Eine imposante Erscheinung.

Kein Wunder, dass sich die Leute immer wieder vor mir erschrecken.

Deswegen muss ich sie ja auch immer beruhigen: „Fürchtet Dich dich“

Vor allen Dingen, weil wir Engel ja aber immer dort auftauchen, wo man uns nicht erwartet.

So wie in diesem Fall in Nazareth, einer kleinen kaum bekannten Stadt in Galliläa

Später wird man fragen: „Was kann aus Nazareth Gutes kommen?“

Tja, und die Hirten in der Weihnachtsgeschichte, waren auch nicht die erste Adresse für das große himmlische Weihnachtskonzert.

Aber so ist er eben, Jahwe, der Gott des Lebens.

Immer das Erstaunliche, das Unerwartete.

Er arbeitet eben mit den kleinen Leuten.

Maria, die Begnadete

Ja und da wären wir beim Thema:

Maria, eine junge Frau, oder sagen wir ein Mädchen mit ihren vielleicht 14 Jahren.

Dem Alter, in dem die Mädchen damals verheiratet wurden.

Die hatte bestimmt nicht mit meinem Erscheinen gerechnet.

Und da wir Engel auch Gedanken lesen können, verstand ich ihre Verwunderung:

„Welcher Gruß ist das?“

„Sei begrüßet du Begnadete“

Ja Gnade ist es wirklich, wenn einem so etwas geschenkt wird.

Obwohl man noch nichts verdient hat.

Obwohl man sich noch keinen Namen gemacht hat.

Wenn man von Gott einfach so auserwählt wird.

Gottes grundlose, allumfassende Gnade.

Geburt eines neuen Königs

Ja und dann war es ja schon eine gewichtige Botschaft.

Sie sollte es sein.

Sie sollt den langerwarteten Messias zur Welt bringen.

Davon hatte sie sicherlich schon gehört. Vielleicht in der Synagoge oder ihre Eltern hatten mit ihr darüber gesprochen.

Ja meine Worte waren deutlich:

31 Siehe, du wirst schwanger werden und einen Sohn gebären, und du sollst ihm den Namen Jesus geben. 32 Der wird groß sein und Sohn des Höchsten genannt werden; und Gott der Herr wird ihm den Thron seines Vaters David geben, 33 und er wird König sein über das Haus Jakob in Ewigkeit, und sein Reich wird kein Ende haben

Das Eingreifen Gottes

Ja und ihre Antwort hat mich verblüfft, ganz die praktische Seite betreffend:

34: Wie soll das zugehen, da ich doch von keinem Mann weiß?

Vielleicht konnte sie sich auch nicht vorstellen, dass das königliche Kind von Josef sein sollte. Einem einfachen Zimmermann. Zwar aus der Verwanschaft von König Davin im weiteren Sinn, aber man musste schon über mehrere Generationen nachrechnen, um auf einen Tropfen königlichen Blutes zu kommen.

Ja und dann musste ich noch ein zweite Botschaft ausrichten. Eine, die bis auf den heutigen Tage viel diskutiert und umstritten ist:

Der Heilige Geist wird über dich kommen, und die Kraft des Höchsten wird dich überschatten; darum wird auch das Heilige, das geboren wird, Gottes Sohn genannt werden.

Ja, der da geboren wird, ist eben nicht nur ein irdischer König, sondern noch mal ein ganz Anderer. Er kommt direkt von Gott: ist Gottes Sohn. Und deswegen kann er auch nicht einfach so von Menschen gezeugt werden, sondern es bedarf eines direkten eingreifen von Gottes Heiligem Geist. Schwer zu glauben, bis heute.

Warum sollte Gott etwas unmöglich sein

Aber warum, sollte Gott, der die Welt aus dem Nichts erschaffen hat, irgendetwas unmöglich sein.?

So wie es schon beim Abraham und Sarah war, die beide hochbetagt noch ein Kind bekamen und eben jetzt auch in der Verwandschaft von Maria: Elisabeth hochbetagt, als unfruchtbar angesehen, war mit Johannes schwanger, den man später den Täufer nennen sollte.

Die Reaktion Marias

Nun war ich schon sehr gespannt, wie Maria reagieren würde?

Sie hätte ja auch allen Grund gehabt schreiend davon zu laufen.

Die erste Schwangerschaft ist ja schon eine ziemliche Herausforderung!

Aber dann noch dieses komplizierte göttliche Eingreifen.

Und Maria hätte sicherlich noch Grund gehabt viele Fragen und Einwände zu stellen?

Wie erkläre ich das meinem Josef?

Wie erkläre ich das meinen Eltern, unter deren Gewalt sie ja noch bis zur Hochzeit stand?

Sie hätte ja wegen Geschlechtsverkehr vor der Ehe nach jüdischem Recht gesteinigt werden können.

Siehe, ich bin des Herrn Magd; mir geschehe, wie du gesagt hast.

Ja eine unglaubliche Antwort.

Eine anstößige Antwort, in einer Zeit der Selbstbestimmung.

In der man über alles selbst bestimmen will. Auch über den eigenen Körper.

„Ich bin des Herrn Magd“- Ich bin Gottes Sklavin

Ich gehöre Gott ganz und gar, mit meinem Körper, meiner Seele und meinem Geist

Maria als Vorbild im Glauben

Aber genau darin ist sie allen zum Vorbild im Glauben geworden

Wäre Jesus tausend mal in Bethlehem geboren und nicht in Dir du wärst verloren?

Was heißt dieses Jesus muss in mir geboren werden?

Ihr Mensch seid aus Fleisch und Blut erschaffen, aber eure Seelen sind leer und ihr müsst sie füllen, genauso wie ihr eure leeren Mägen jeden Tag füllt.

Und ihr füllt sie jeden Tag: mit Gedanken, Worten, Taten.

Guten und Schlechten

Deswegen ist die Adventszeit ja auch eine Fastenzeit.

Um sich innerlich darauf vorzubereiten.

Um die Seele auszukehren, alles was dort keinen Platz haben sollte

Was sich zu breit gemacht hat.

Um dann an Weihnachten im kindlichen Glauben, einfach Jesus zu empfangen.

Damit meine Seele satt wird.

Siehe, ich bin des Herrn Magd; mir geschehe, wie du gesagt hast.