Gott rettet

Predigttext 2. Mose 14,9-30 in Auszügen+ 15,20

9 Und die Ägypter jagten ihnen nach mit Rossen, Wagen und ihren Männern und mit dem ganzen Heer des Pharao und holten sie ein, als sie sich gelagert hatten am Meer bei Pi-Hahirot vor Baal-Zefon. 10 Und als der Pharao nahe herankam, hoben die Israeliten ihre Augen auf, und siehe, die Ägypter zogen hinter ihnen her. Und sie fürchteten sich sehr und schrien zu dem Herrn 11 und sprachen zu Mose: Waren nicht Gräber in Ägypten, dass du uns wegführen musstest, damit wir in der Wüste sterben? Warum hast du uns das angetan, dass du uns aus Ägypten geführt hast? 12 Haben wir’s dir nicht schon in Ägypten gesagt: Lass uns in Ruhe, wir wollen den Ägyptern dienen? Es wäre besser für uns, den Ägyptern zu dienen, als in der Wüste zu sterben. 13 Da sprach Mose zum Volk: Fürchtet euch nicht, steht fest und seht zu, was für ein Heil der Herr heute an euch tun wird. Denn wie ihr die Ägypter heute seht, werdet ihr sie niemals wiedersehen. 14 Der Herr wird für euch streiten, und ihr werdet stille sein.
19 Da erhob sich der Engel Gottes, der vor dem Heer Israels herzog, und stellte sich hinter sie. Und die Wolkensäule vor ihnen erhob sich und trat hinter sie 20 und kam zwischen das Heer der Ägypter und das Heer Israels. Und dort war die Wolke finster und hier erleuchtete sie die Nacht, und so kamen die Heere die ganze Nacht einander nicht näher. 21 Als nun Mose seine Hand über das Meer reckte, ließ es der Herr zurückweichen durch einen starken Ostwind die ganze Nacht und machte das Meer trocken und die Wasser teilten sich. 22 Und die Israeliten gingen hinein mitten ins Meer auf dem Trockenen, und das Wasser war ihnen eine Mauer zur Rechten und zur Linken. 23 Und die Ägypter folgten und zogen hinein ihnen nach, alle Rosse des Pharao, seine Wagen und Männer, mitten ins Meer.
28 Und das Wasser kam wieder und bedeckte Wagen und Männer, das ganze Heer des Pharao, das ihnen nachgefolgt war ins Meer, sodass nicht einer von ihnen übrig blieb. 29 Aber die Israeliten gingen trocken mitten durchs Meer, und das Wasser war ihnen eine Mauer zur Rechten und zur Linken. 30 So errettete der Herr an jenem Tage Israel aus der Ägypter Hand.
31 Und das Volk fürchtete den Herrn und sie glaubten ihm und seinem Knecht Mose.
15, 20 Da nahm Mirjam, die Prophetin, Aarons Schwester, eine Pauke in ihre Hand und alle Frauen folgten ihr nach mit Pauken im Reigen. 21 Und Mirjam sang ihnen vor: Lasst uns dem Herrn singen, denn er hat eine herrliche Tat getan; Ross und Mann hat er ins Meer gestürzt.

Die zentrale Heilstat Gottes im Alten Testament

Für uns Christen sind Kreuz und Auferstehung die wichtigste Heilstat Gottes.
Für das Alte Testament ist dies die Befreiung Israels aus Ägypten

Einleitung zu den 10 Geboten

Exod 20,2 Ich bin der Herr, dein Gott, der ich dich aus Ägyptenland, aus der Knechtschaft, geführt habe.

Glaubensbekenntnis Israel in 5. Moses

Schema Israel - Höre Israel -entspricht unserem Glaubensbekenntnis

Dtn 6,2 12 so hüte dich, dass du nicht den Herrn vergisst, der dich aus Ägyptenland, aus der Knechtschaft, geführt hat, 13 sondern du sollst den Herrn, deinen Gott, fürchten und ihm dienen

Was da geschehen ist begründet überhaupt die Existens Israels als eines freien Volkes.
Und es führt weiter zum Sinal wo Jahwe sich offenbart hat und seine Gebote kundgetan hat.
Von den vielen Bezügen die sich dadurch im Alten Testament und auch natürlich zum Neuen Testament ergeben kann ich nur einige herausgreifen.
Vielleicht so viel. Unsere Geschichte ist eine Rettungsgeschichte: Der Name Josusa oder Jesus bedeutet nichts anders: "Gott rettet"

Befreit von den Todesmächten

Aus der Hand des Pharao

Das Ende der Knechtschaft

Rein politisch bedeutet die Vernichtung des Heer des Pharao und der Durchzug durch das Tote Meer die politische Freiheit.
Eine Ende von Frondienst und Sklaverei

Die Niederlage einer Supermacht

Aber der Pharao war ja nicht nur irgendein König.
Er war damals einer der mächtigsten Könige des Nahen Osten, die Supermacht, technologisch wie militärisch.
Und er hatte es gewagt sich gegen den Befehl Gottes zu stellen, sein Volk ziehen zu lassen.
Was folgt war ein beispielloser Showdown mit den Zehn Plagen.
Aber selbst als bei der zehnten Plage der Sohn des Pharao starb, hatter er noch nicht genug:
Er versucht noch einmal das Volk Gottes aufzuhalten mit all seiner militärischen Macht.
Was folgt war eine totale Vernichtung dieser Macht ohne dass Israel auch nur einen Schwertstreich getan hat.

Kyrie eleison, Christe eleison

Die politisch wie theologische Bedeutung ist damals wie heute eindeutig:
Keine Macht dieser Welt ist so groß, als das sie Gott in die Knie zwingen könnte.
Und wenn wir heute beten "Kyrie eleison- Herr erbarme dich"- dann bedeutet das nichts anders. Mit Kyrie eleison wurde damals der römische Kaiser angesprochen, aber dieser Ruf gebührt allein Jesus: Christus eleison- kyrie eleison. Der als Auferstandender zur rechten Gottes des Vaters sitzt.

Das Meer

Aber es geht bei dieser ganzen Geschichte nicht nur um die Macht des Pharao, sondern darum wer in dieser Welt wirklich das Sagen hat auch über die Naturgewalten.

Wasser als Todesmacht

Nun gibt es für Wasser in der Bibel mehrere Bedeutungen.

  • Einmal Wasser des Lebens, das Leben ermöglicht und erhält
  • Aber eben auch Wasser als Todesmacht
    In der Schöpfungsgeschichte

    So war die Erde am Anfang mit der Urflut bedeckt und Gott musste das Trockene erst erschaffen.

Gen 1,9 Und Gott sprach: Es sammle sich das Wasser unter dem Himmel an besondere Orte, dass man das Trockene sehe. Und es geschah so. 10 Und Gott nannte das Trockene Erde, und die Sammlung der Wasser nannte er Meer. (Und Gott sah, dass es gut war.)

Das heißt, um überhaupt Leben auf der Erde zu ermöglichen, muss Gott erst die Wasser zurückdrängen, damit das Trockene Land hervorkommt.

Und interessanter Weise geschieht die Trockenlegung in unser heutigen Geschichte durch einen Ruach - einen Wind aus dem Osten, des hebräisch Wort für Geist, der 1. Mose 1,2

der Geist Gottes schwebte auf dem Wasser.

Die Sinflut

In der Sinnfut lässt Gott dieser Todesmacht Waser freien Lauf und es kommt zu einer fast vollstänigen Zerstörung der Schöpfung

Die Sturmstillung

Auch Jesus beweist bei der Sturmstellung seine Vollmacht über die Todesmacht "Wasser"

Die Taufe

Und in der Taufe werden wir durch die usprüngliche Form des vollständigen Unterauchens ins Wasser miteingenommen in den Tod Christi, um dann beim Wiederauftaucheen Teil zu haben an seiner Auferstehung.

Gott der Herr über das Chaos

Was also heißt das, wenn Gott hier so einfach das Meer teilt.?
Es ist der Schöpfergott selbst, der hier am Werk ist.
Er ist der Herr über die Chaosmächte
Und das ist insbesondere in Zeiten von Corona eine ganz besonders wichtige Botschaft
Gott ist Herr über die Chaosmächte, über den Tod
Und dieser Sieg ist die Vorrausetzung für Freiheit und neues Leben
Nichts anders bedeutet auch die Auferstehung Jesus, die wir heute feiern.
Sie ist der Schöpfergott in Aktion. Sie ist der Beginn der neuen Schöpfung
Und sie bedeutet für uns die Freiheit von allen Todesmächten
So schreibt Paulus:

Röm 8,38 38 Denn ich bin gewiss, dass weder Tod noch Leben, weder Engel noch Mächte noch Gewalten, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, 39 weder Hohes noch Tiefes noch eine andere Kreatur uns scheiden kann von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserm Herrn.

Von der Furcht zum Glauben

Am Anfang sah es gar nicht so aus

Eingekeilt waren die Israeliten

  • zwischen dem Meer (der einen Todesmacht, unüberwindbar)
  • und dem Pharao (der anderen Todesmacht, unbesiegaber)
    Gegen die hochtechnisierten Streitwagen des Pharao, die Panzer der Antike hatten die Fußsoldaten der Israeliten, wenn sie den überhaupt irgendwie bewaffent waren keine Chance.
    Kein Wunder, dass ihnen der Arsch auf Grundeis ging.
    Sie fangen mächtig an zu jammern und wollen lieber gleich nach Ägypten zurück:

12 Haben wir’s dir nicht schon in Ägypten gesagt: Lass uns in Ruhe, wir wollen den Ägyptern dienen? Es wäre besser für uns, den Ägyptern zu dienen, als in der Wüste zu sterben.

Fürchtet euch nicht!

Dieser Furcht setzt Moses einer der wichtigsten Sätze der Bibel entgegen

Fürchtet euch nicht,

Dieser Satz soll 365 mal in der Bibel stehen, einer für jeden Tag des Jahres
Und er kommt auch in der Ostergeschichte vor. Wenn der Engel zu den Frauen am Grab sagt:

Mathh 28,5 Fürchtet euch nicht! Ich weiß, dass ihr Jesus, den Gekreuzigten, sucht. 6 Er ist nicht hier; er ist auferstanden, wie er gesagt hat. Kommt her und seht die Stätte, wo er gelegen hat; 7 und geht eilends hin und sagt seinen Jüngern, dass er auferstanden ist von den Toten. +

Der Herr wird für euch streiten

Das was Gott am Schilfmeer und am Ostermorgen getan hat, kann kein Mensch tun, sondern nur Gott.
14 Der Herr wird für euch streiten, und ihr werdet stille sein.

Ich lebe und ihr sollt auch leben

Das heißt aber nicht das Moses und die Israeliten völlig passiv sind

  • Sie müssen weiterziehen durch das zurückgewichene Meer hindurch
  • Moses muss seine Hand und seinen Stab ausstrecken um das Meer zu teilen.

Moses und Israel werden nicht einfach ans andere Ufer gebeamt, sie müssen schon selber hindurchziehen auf dem Weg den Gott erschaffen und ermöglicht hat.
So bedeutet ja auch Auferstehung nicht, dass wir passiv werden.
Nein wir werden quicklebendig

Joh 14,19 denn ich lebe und ihr sollt auch leben.

Wir dürfen und wir können leben und unseren Weg gehen auch wenn er uns wie das Volk Israel mitten durch die Todesmächte hindurchführt und sich die Wasser links und rechts von uns auftürmen.
So wie es in dem Kirchlied heißt (EG 385)

Str.1 Lasset uns mit Jesus ziehen, seinem Vorbild folgen nach, in der Welt der Welt entfliehen auf der Bahn, die er uns brach, immerfort zum Himmel reisen, irdisch noch schon himmlisch sein, glauben recht und leben rein, in der Lieb den Glauben weisen. Treuer Jesu, bleib bei mir, gehe vor, ich folge dir.

Gottes Tat führt zum Glauben

Am Ende heißt es:

. Und das Volk fürchtete den Herrn und sie glaubten ihm und seinem Knecht Mose.)

Auch die Auferstehung Jesus führt zum Glauben. Wir glauben nicht an den Lehrer Jesus, wir glauben auch nicht an der Märthyerer Jesus, sondern wir Glauben an Jesus den Auferstandenen

Mirjams Lobpreis

Dieser Glaube führt zum Lobpreis. Deswegen singen wir ja auch soviel fröhliche Osterlieder.
In unserer Geschichte ist es die Mirjam, die als Prophetin ihr Volk mit dem Tamburin zum Loebpreis der großen Taten Gottes anleitet.
Wahrscheinlich eines der ältesten Lieder in der Bibel, der Urspslam

Lasst uns dem Herrn singen, denn er hat eine herrliche Tat getan; Ross und Mann hat er ins Meer gestürzt.