Markus 12,38-34
7100.1
Dreimal Liebe.
Liebe Gott!
Liebe deinen Nächsten!
Liebe dich selbst!
Und dann wird Liebe hier auch noch geboten, befohlen!
Kann man das überhaupt Liebe befehlen.
Ist Liebe nicht etwas Spontanes, Emotionales?
Kann man sie den überhaupt befehlen?
Ist sie nicht einfach da oder eben nicht da?
Und dann immer wieder die Aufforderung genau das zu lieben, was uns so schwer fällt:
Den Nächsten lieben
Auch den bösen Nachbarn, der sich mit mir streitet, ob der Apfel, der von seinem Apfelbaum auf mein Grundstück gefallen ist, nun mir oder ihm gehört.
Den bösen Nachbarn, der immer soviel schlechtes über mich in der Nachbarschaft erzählt.
Mich selbst lieben:
Meine Fehler und meine Schwächen.
Da wo ich in meinem Leben voll daneben lag.
Kann ich mich im Spiegel anschauen?
Und Gott lieben
Den ich nicht sehe
Der mir manchmal so ferne ist
Den ich oft nicht verstehen, weil es in seiner Welt so chaotisch und manchmal ungerecht zugeht.
Und dann soll ich das alles noch im Balance halten:
Den Nächsten genauso Lieben wie mich selbst:
Da kippe ich dann immer wieder auf einer Seite herunter:
Entweder investiere Ich mich ganz für Andere.
Bin für Sie da. sorge für sie.
Und vergesse mich selbst.
Dann merke ich auf einmal, wie ich atemlos werde.
Oder ich denke nur an mich selbst.
Nehme nicht mehr wahr, wie ist den anderen geht.
Und dann bekommt so manche Beziehung einen Riss.
Schließlich ist da noch die geistliche Dimension.
Das Evangelium stellt sie voran.
Gott lieben.
Mit allem was ich bin und habe.
Das andere aber ist diesem gleich.
Was heißt das?
Sind Gottes und nächsten Liebe gleich wichtig?
Kann ich Gott nur durch meinem Nächsten lieben kann.
Viele Geschichten erzählen davon:
So zum Beispiel die Christophorus Legende.
Christophorus aber ein sehr starker Mann.
Er wollte dem stärksten und wichtigsten König dienen.
So zog er durch die Welt.
Aber er fand, dass auch die mächtigsten Herrscher der Welt nur schwache Menschen waren.
Ein Mönch gab ihm einen Rat.
Er sollte an einem Fluss die Pilger über das Wasser tragen.
Eines Tages bat ein kleines Kind um Hilfe.
Doch als Christophorus in den Fuß stieg, wurde das Kind immer schwerer
Kaum auszuhalten, kaum zu ertragen.
Da erkannte Christophers, dass er Jesus trug.
Den Herrn der Welt.
Der sich in dem der Krippe zu Weihnachten ganz klein gemacht hatte.
Deswegen der Name Christophorus.
Derjenige Der Christus trägt.
Seinem Beispiel sind viele gefolgt.
Die Christus Träger zum Beispiel.
Wir kennen sie von dem Einsatz hier in der Zetlkirche.
Sie tragen Christus zu den Armen.
In Kabul in Afghanistan.
Und in Vanga im Kongo
Math 25 Und der König wird antworten und zu ihnen sagen: Wahrlich, ich sage euch: Was ihr getan habt einem von diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan.
Brauchen wir die Liebe zu Gott überhaupt?
Reicht nicht schon ein rein humanistisches Verständnis von Menschenliebe?
Dann würde es ausreichend diesem Satz Jesus zu folgen:
Math 7,12 Alles nun, was ihr wollt, dass euch die Leute tun sollen, das tut ihnen auch! Das ist das Gesetz und die Propheten.
Diese Satz hat der berühmte deutsche Philosoph Immanuel Kant in seinem kategorischen Imperativ als oberstes sittliches Prinzip aufgenommen:
„Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde.“
– Immanuel Kant: AA IV, 421[3]
Kann man Liebe & Spiritualität überhaupt trennen?
Kann man den Satz Jesus aus der Bergpredigt herausreißen?
In der Mitte der Bergpredigt steht das Vaterunser.
In der Mitte hätte der Bergpredigt steht das kommen des Reiches Gottes
Was hat das zu bedeuten ,dass die Liebe zu Gott uns an erster Stelle geboten ist?
D.h. Dass auch Gott an erster Stelle in unserem Leben stehen muss.
Er steht über dem bösen Nachbarn, den ich lieben soll
Er steht Über dem in geliebten Menschen, Von dem ich mir wünsche dass er mein Leben ganz ausfüllt.
Und er steht auch über mir, der ich mich wieder immer wieder abzapple mich selbst zu lieben und anzunehmen.
Luther schreibt im kleinen Katechismus zum 1. Gebot:
„Ich bin der Herr dein Gott. Du sollst nicht andere Götter haben neben mir.
Was ist das?
Wir sollen Gott über alle Dinge fürchten, lieben und vertrauen“
Was passiert eigentlich, wenn wir das nicht tun?
Hat das irgendwelche Auswirkungen, wenn wir Gott einfach im Leben weglassen?
Ich war neulich bei einer Fortbildung mit einem Professor für Systematik.
Es war eigentlich ein sehr liberaler Welt offener Professor.
Aber eins hat er sehr richtig erkannt:
Wenn wir Gott fortlassen, überfordern wir uns maßlos selbst:
Wenn's keine Gott gibt, dann muss ich ja alles von diesem Leben erwarten werden.
Dann überschütte ich meine eigenen Partner somit Liebe, dass der gar nicht mehr weiß wohin?
Oder ich erwarte von meinem Partner so viel Liebe, dass der vollkommen überfordert ist.
Dann muss ich in mein Leben ist so viel hinein packen, bis es platzt.
Es geht uns dann mit dem Hund in der bekannten Tierfabel.
Ein Hund schwamm durch einen Fluss.
Er hatte ein Stück Fleisch im Maul.
Als er sein Spiegelbild im Fluss sah, meinte ein noch größeres Stück Fleisch zu sehen.
Er schnappte danach.
Und hatte gar nichts mehr.
Wenn wir die Liebe zu Gott aus unserem Leben fortlassen, kann es uns genauso ergehen.
Wir bemühen uns zwar nach Kräfte zu lieben.
Wir bemühen uns sogar uns selbst zu leben
Und dann geht uns im Leben irgendwie der Saft aus.
Wir scheitern an der Liebe.
So oder so.
Und wenn dann kein Gott mir da ist uns auffängt ist das schlimm.
Wir haben alles hineingelegt.
In Liebe zu anderen Menschen.
Oder zu selbst.
Alles erwartet alles gehofft alles erduldet.
Menschliche humanistische Liebe hat immer ihre Grenzen.
Spätestens dann bei der Tod uns von der Liebe alles geliebten Menschen scheidet.
Mann kann humanistische Menschenliebe auch ohne Gott praktizieren.
Viele tun das.
Und ich ziehe hier meinen Hut aus Respekt vor den vielen Menschen die dies tun.
Jeder muss hier seinen Weg finden.
Ich denke, dass auch viele, die im Auftrag der Nächstenliebe unterwegs sind, Ihre eigene Spiritualität haben, auch wenn sie nicht immer eine christliche im strengen Sinn ist.
Und irgendwie hängt sie immer mit Jesus Christus zusammen.
Das Rote Kreuz, die Organisation, die sind sinnbildlich für den Einsatz der Nächstenliebe steht, hat ein Kreuz als ihr Symbol
Das rote Kreuz ist zwar die Umkehr der Schweizer Fahne, in Erinnerung an die Nationalität des Gründer des Roten Kreuzes Henry Dunant.
Aber jetzt kommt's wo haben die Schweizer das Kreuz her?
Die Eidgenossen haben vom deutschen Kaiser 1260 die aller Erlaubnis bekommen, die Darstellung der Kreuzigung in ihrer Fahne zuführen.
Was aber ist diese spirituelle Komponente der Liebe eigentlich?
Was heißt das Gott über alle Dinge fürchten, lieben und vertrauen?
Über alle Dinge, Heißt zunächst einmal das Augen erheben sollen, Über die Dinge hinaus zu Gott.
„ Ich hebe meine Augen auf zu den Bergen woher kommt mir Hilfe meine Hilfe kommt vom Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat“
Ich muss meine Blick abwenden von den scheinbar noch so großen und wichtigen Dingen in meinem Leben.
Von all den Dingen, die mir wie Berge erscheinen.
Meine Sorgen, die es auch in der Liebe immer wieder gibt.
Sorgen um meine lieben immer Meine Lebenspartner, meine Kinder Meine Freunde.
Vielleicht auch den Sorgen um mich und meine Existenz.
All das ist gut und wichtig.
Es gehört zu meinem Leben.
Leben und Liebe ist noch mehr.
Beide kommen von Gott.
Gott selbst ist die Liebe.
Heißt es im ersten Brief des Johannes.
Aber wie sollen wir an den Gott der Liebe glauben.
Wir brauchen dazu ein starkes Bild.
Das sich unserem Herz einprägen will.
Ein Bild, Dass sich tief in unser Herz verwurzelte will.
Das ist das Bild von Jesus Christus, wie er am Kreuz hängt.
In ihn hat Gott alles für uns gegeben.
Am Kreuz hat Gott offenbart, wer er wirklich ist: Liebe
Und er liebt nicht irgendwen oder was.
Er liebt nicht nur die Anderen, die vielleicht besser sind als ich.
Sondern er liebt mich, Ganz persönlich so wie ich bin.
Jesus Christus ist für mich, für meine Sünden am Kreuz gestorben.
Wir sind als Gottes Ebenbild zu Liebe erschaffen.
Liebe ist das warum, der eigentlich Grund unseres Lebens.
Dieses Warum, also dem Geheimnis des Lebens, gilt nach zu spüren?
Im nachzujagen, immer auf die Spur zu kommen.
Nicht auf zu geben, auch wenn wir in der Liebe versagen.
Denn dann würden wir uns selbst aufgeben, unser Ziel unser Zweck auf dieser Welt
Zum Glück hat uns Gott in Jesus Christus ein Beispiel gegeben Wie wir lieben sollen
Deswegen müssen wir zu Jesus Christus aufschauen.
Sein Leben meditieren.
Ihm Nachfolgen
Ihm nachjagen.
Der Geist will seine Liebe in unsere Herzen ausgießen (Röm 5).
Hier kommen wir nun zu den entscheidenden. Punkt, der uns vom Alten Testament unterscheidet.
Das Doppel Gebot hat Jesus ja so aus dem Alten Testament übernommen.
Wir haben es mit den Juden gemeinsam.
Aber kann man Liebe tatsächlich gebieten?
Das Alte Testament kennt neben den 10 Geboten noch 613 Gebote.
Viele von ihnen sind gut und richtig und haben mit Liebe zu tun.
Du sollst kein falsches Gerücht verbreiten; (Ex 23.1), zum Beispiel
Es lässt sich vieles durch Gebote und Verordnungen regeln.
Aber Liebe ist das noch lange nicht.
So lebten auch die Pharisäer der zur Zeit Jesus in einen Kontrollwahn.
Und vergaßen dabei die Mitmenschlichkeit.
In diesem Wahn hat auch Paulus die Christen verfolgt. Bis im Jesus vor Damaskus begegnet ist
Paulus erkannte: Um leben zu können brauche ich nicht nur die Gebote, sondern ich brauche Jesus der mein Herz verändert und erneuert durch seinen heiligen Geist.
Gesetze und Verordnungen schaffen Schubladen. Sie sind manchmal hilfreich.
Oft aber blockieren Sie uns mehr, als dass Sie uns helfen.
Sie führen in eine innere Starre, in eine Unbeweglichkeit.
Und wenn man dann an seinen Muster dann festhält, Kann das zur geistlichen Blindheit führen
Die Bibel nennt das dann Verstockung.
Der Pharao in Ägypten wollte einfach nicht sehen dass Gott selbst sein Volk befreien wollte.
Er ließ Mose und sein Volk nichts ziehen.
Und wohin das führte wissen wir alle: die zehn plagen.
Wegen der Verstärkung des Pharao musste ganz Ägypten leiden und am Schluss hat das den Pharao sogar noch sein eigener Sohn gekostet,
Der heilige Geist möchte hier Veränderung schaffen.
Möchte unseren geistlichen Blindheit heilen
Möchte Dinge in Bewegung ins Fließe bringen.
Damit Gottes Gnade und Liebe in unser Leben hinein fließt wie ein Strom
Damit leben, neues Leben in unser Leben kommt.
Damit die Liebe fließen kann.