Was können Nichtchristen mit diesem Paulustext, der für sie eine Provokation ist, anfangen? Immerhin redet dieser Text von Schwäche und Weisheit, daran knüpft Pfr. Dr. Martin Burkhardt in seiner Predigt über 1Kor 2,1-10 an.
Predigtext
1 Cor 2,1 Auch ich, liebe Brüder, als ich zu euch kam, kam ich nicht mit hohen Worten und hoher Weisheit, euch das Geheimnis Gottes zu verkündigen. 2 Denn ich hielt es für richtig, unter euch nichts zu wissen als allein Jesus Christus, den Gekreuzigten. 3 Und ich war bei euch in Schwachheit und in Furcht und mit großem Zittern; 4 und mein Wort und meine Predigt geschahen nicht mit überredenden Worten menschlicher Weisheit, sondern in Erweisung des Geistes und der Kraft, 5 damit euer Glaube nicht stehe auf Menschenweisheit, sondern auf Gottes Kraft. 6 Wovon wir aber reden, das ist dennoch Weisheit bei den Vollkommenen; nicht eine Weisheit dieser Welt, auch nicht der Herrscher dieser Welt, die vergehen. 7 Sondern wir reden von der Weisheit Gottes, die im Geheimnis verborgen ist, die Gott vorherbestimmt hat vor aller Zeit zu unserer Herrlichkeit, 8 die keiner von den Herrschern dieser Welt erkannt hat; denn wenn sie die erkannt hätten, so hätten sie den Herrn der Herrlichkeit nicht gekreuzigt. 9 Sondern es ist gekommen, wie geschrieben steht: »Was kein Auge gesehen hat und kein Ohr gehört hat und in keines Menschen Herz gekommen ist, was Gott bereitet hat denen, die ihn lieben.« 10 Uns aber hat es Gott offenbart durch seinen Geist; denn der Geist erforscht alle Dinge, auch die Tiefen der Gottheit.
Was würde einer der vom Christentum überhaupt keine Ahnung hätte, mit diesem Text anfangen?
Schwäche
Schwächen hat jeder.
Blos keiner gibt sie zu.
Zumindestens nicht so offenherzig wie Paulus.
Die offenbart man nicht, sondern man kaschiert sie, kehrt sie unter den Teppich.
Schwächen sind meistens menschliche Schwächen
Wir sind eben nicht stark, wie ein Elefant, sondern wir brauchen immer Hilfsmittel
Und da kommt unsere Intelligenz zum Einsatz
Wenn wir sie geschickt einsätzen, dann können wir unsere Schwächen ausgleichen
Weisheit
Und da sind wir schon bei der Weisheit:
Weisheit kann als der Weg verstanden werden unsere Schwachheit auszugleichen.
Unzählige Ratgeber gibt es, die uns sagen, wie man es richtig macht.
als Buch, als Internetseite oder als Fernsehsendung
Offenbarung
Ja aber trotz aller verfügbaren Ratgeber, fällt uns nicht im richtigen Moment der richtige Rat ein.
„Guter Rat ist teuer“ sagt das Sprichwort
Guter Rat ist nicht selbstverständlich
Wir brauchen eine guten Einfall
Die Erleuchtung zur richtigen Zeit
Offenbarung würde die Bibel dazu sagen.
Von Christus reden, die Provokation
2 Denn ich hielt es für richtig, unter euch nichts zu wissen als allein Jesus Christus, den Gekreuzigten.
Das ist zu nächsteinmal Provokation!
Sie können also all die schönen Weisheitsbücher, Ratgeber und was sie sonst noch daheim haben, erste mal vergessen!
Wenn Du Jesus kennst dann reicht das!
Und deswegen fühlt sich Paulus bei seiner Predigt auch so schwach.
Er hat nichts anders mitgebracht, als nur Jesus.
Nackt und blos, ohnmächtig und verletzlich!
Ungeheuerlich schon damals
1Kor 1,22 Denn die Juden fordern Zeichen und die Griechen fragen nach Weisheit, 23 wir aber predigen den gekreuzigten Christus, den Juden ein Ärgernis und den Griechen eine Torheit;
Ungeheuerlich auch heute
Es gibt so viele Experten, die meinen es bsser zu wissen.
Die die Weisheit mit Löffeln gefresen haben
Auch in der Kirche.
Ok, Jesus die Lösung aller Problem?
Geht es jetzt nach dem Motto: Friß oder Stirb!
Geht es jetzt nach dem Motto, du musst es einfach glauben und wenn du es nicht glaubst, da ist für dich der Glaube an Jesus einfach schlichter Unsinn?
Was die Bibel über Schwachheit sagt
Um das zu verstehen müssen wir ein bißchen tierfer in die Bibel hineinblicken:
Was versteht die Bibel unter Schwachheit?
1Mose 3,16-19 Und zur Frau sprach er: Ich will dir viel Mühsal schaffen, wenn du schwanger wirst; unter Mühen sollst du Kinder gebären. Und dein Verlangen soll nach deinem Mann sein, aber er soll dein Herr sein.
7 Und zum Mann sprach er: Weil du gehorcht hast der Stimme deiner Frau und gegessen von dem Baum, von dem ich dir gebot und sprach: Du sollst nicht davon essen -, verflucht sei der Acker um deinetwillen! Mit Mühsal sollst du dich von ihm nähren dein Leben lang. 18 Dornen und Disteln soll er dir tragen, und du sollst das Kraut auf dem Felde essen. 19 Im Schweiße deines Angesichts sollst du dein Brot essen, bis du wieder zu Erde werdest, davon du genommen bist. Denn du bist Erde und sollst zu Erde werden.
Vielleicht würden wir heute nicht mehr so stark zwischen den Geschlechtern trennen, aber die Bibel fasst sehr schön unsere Schwachheiten zusammen.
- Biologische Reproduktion: Sexualität und Kindererziehung -„schwanger werden und Kinder gebären“
- Beziehungen: „Dein Verlangen soll nach deinem Mann sein, aber er soll dein Herr sein“
- Nahrungsbeschaffung, Arbeit und Erfolg - Mit Mühsahl solllst du dich von (Acker) ernähren dein Leben lang. - Im Schweiße deines Angesichts sollt du dein Brot essen
- Sterblicheit und Krankheit: Denn du bist Erde und sollst wieder zur Erde werden.
In all diesen Bereichen sind wir äußerst sensibel und angreifbar.
Und ich kenne keinen Menschen, der nicht mindestens in einem dieser Bereiche zu kämpfen hat:
Und genau in diesen Bereichen gibt es auch die meisten Ratgeber!
Ich greife nur einen Bereich heraus: Schule: Wieviel Fleiß und Schweiß ist schon notwendig bis man sein Schulabschluss hat. Es gibt nur ganz wenige Überlieger!
Die Schwachheit vor Gott
Der Mensch auf der Fluch vor Gott
Nun sagt die Bibel, es gibt noch eine Schwachheit und das ist die Schwachheit des Menschen vor Gott. Auch hier spricht die Bibel wieder eine sehr bildliche Sprache:
1Mose 3,8 Und sie hörten Gott den Herrn, wie er im Garten ging, als der Tag kühl geworden war. Und Adam versteckte sich mit seiner Frau vor dem Angesicht Gottes des Herrn unter den Bäumen im Garten. 9 Und Gott der Herr rief Adam und sprach zu ihm: Wo bist du? 10 Und er sprach: Ich hörte dich im Garten und fürchtete mich; denn ich bin nackt, darum versteckte ich mich.
Der Mensch ist hilflos und schwach gegenüber dem Unausprechlichen, dem Unerforschtem, dem Unbekannten, dem Unerfasslichen, das wir Gott nennen!
Eben weil wir als Menschen dafür gar keine Sinnesorgane besitzten um Gott wahrzunehmen oder ihn zu erkennen.
Der Mensch ist dabei wie ein Blinder, der durch die Nacht geht.
Und deswegen laufen wir auch vor Gott davon. Wir müssen uns verstecken.
Der Mensch hat Angst vor der Begegnumg mit dem, was was wir mit unser Weisheit bebreifen können.
Und die Bibel sieht noch tiefer:
Diese Schwachheit kommt davon, dass wir von Gott getrennt sind.
Wir haben die Verbindung zu ihm verloren
Wir haben den spirituellen Zugang zu ihm verloren
Die Bibel nennt das Sünde und beschreibt das in bildhafter Sprache in der Geschichte vom Sündenfall.
Diese Schachheit begegnet uns eigentlich überall in den anderen Schwachheiten.
All eunsere Schwachheiten laufen auf diese eine Schwacheit zu
Trotz aller Erkenntnisse, die wir in diesem Bereichen haben.
- In dem Wunder neuen Lebens bei Sexualität und Fortpflanzung
- In der Frage der zwischenmenschlichen Beziehungen
- Erfolg und Mißerfolg im Leben
- Ganz besonders in Krankheit und Sterben
All diese Fragen sind ganz eng mit der Frage nach Gott verbunden
Der Verlust unseres spirituellen Zugangs zu Gott, zur Quelle des Leben hinterlässt ein großes Vakuum in unserem Leben. Und die vielen kleinen Schwachheiten in unserem Leben spiegeln eigentlich nur die eine große Schwachheit wieder, nähnlich dass unsere Beziehung zu Gott ungeklärt ist.
Wir sehen diesen Zusammehang nicht
Nun sehen wir genu diesen Zusammenhang leider nicht.
Wir sind so beschäfigt mit unsern alltäglichen Schwächen klar zu kommen.
Der Kampf um das täglich Brot, weil uns der Acker nur Dornen und Disteln trägt
Der Kampf um unsere Beziehungen, weil einer des anderen Herr sein will
Wir sind so beschäftigt, dass wir das dahinter liegende Vakuum nicht mehr erkennen.
Und leider üben wir uns täglich darin, unser inneres Vakkum zu verschleiern und zuuzdröhnen.
Jeder von uns ist dabei ein Meister im Davonlaufen.
Wir brauchen tatsächlcih eine Offenbarung ein Ah-Erlebnis, um aus dieser Mühle auszusteigen.
Wir brauchen Christus um mit dieser Schwachheit klarzukommen
Nun können wir auch Paulus besser verstehen
Um mit dieser einen Schwachheit klar zu kommen, reicht menschliche Weisheit nicht.
Denn es geht darum mit etwas klarzukommen, was jenseits unserer Erkenntnis und Weisheit ist, Gott.
Also nützt da unsere Einsicht und unser Verstand gar nichts!
Paulus sagt: Um mit dieser einen Schwachheit in unserem Leben klarzukommen, reicht Christus
2 Denn ich hielt es für richtig, unter euch nichts zu wissen als allein Jesus Christus, den Gekreuzigten.
Zunächst einmal muss ich diese ein Frage gekärt haben, wie ich mit meiner Schwachheit vor Gott umgehe.
Da gibt es nur Jesus als Lösung
Jesus will mir in meiner Schachheit vor Gott Trost Halt und Erlöser sein.
Die Auswirkungen auf die anderen Schwächen
Dann ergeben sich auch Auswirkungen auf all die anderen Schwächen in meimem Leben.
Es sind dann nur noch die kleinen Schwächen
Erstens diese anderen schwächen sind dann nur noch die anderen, die kleinen Schwächen.
Ich kann sie eingrenzen
Sie verlieren ihre Macht über mich
Ich brauche sie nicht mehr zu dramatisieren.
Wenn ich mein inneres Vakkum gefüllt habe, dann kann ich mich den anderen Schwächen zu wenden
Und dann kommt der enscheiden Punkt
Gegen Schwächen zu kämpfen ohne Energie ist fast unmöglich
Die Schwächen fressen mich ja auf. Sie kosten Energie.
Wenn ich dann noch ein großes inneres Vakuum habe, was passiert dann?
Energiekollaps
Aber wenn Jesus Christus dieses innere Vakuum ausfüllt
Wenn er meine Kraft und Stärke ist.
Wenn mir durch Jesus Christus himmlische Kraft und Reichtum zuströmt,
dann kann ich mich positiv und mutig auch diesen vielen anderen Fragen meines Lebens stellen.
Sich den Fragen des Lebens stellen
Und das ist ja auch ein Kennzeichen der Theologie Martin Luthers.
Martin Luther zieht sich nicht ins Kloster zurück, sonder er verlässt es heiratet und gründet eine Familie
Er lebt mitten in der Welt mit ihren Problemen, aber getragen von dem Glauben, dass Jesus Christus ihm alles vor Gott her geschenkt hat.
Und wir dürfen als lutherische Christen auch getrost alle weltliche Ratgeber und Weisheit bentutzen, wenn es dabei um irdische Dinge geht!
Aber wir müssen dann wie Martin Luther scharf unterscheiden: Wenn diese Ratgeber meinen all unsere Probleme lösen zu können und die letze tiefste Dimension unsere Lebens unsere Beziehung zu Gott, ignorieren, auslassen oder ableugenen. Dann ist Vorsicht geboten.
Dann versuchen diese Ratgeber uns die Augen zu verschleiern und uns einzulullen.
Denn sie setzen menschliche Weisheit dort ein, wo nur göttliche Weisheit hilft!
Denn alle menschliche Weisheit kann das nicht ersetzen, was Gott uns in Jesus Christus geschenkt hat:
7 Sondern wir reden von der Weisheit Gottes, die im Geheimnis verborgen ist, die Gott vorherbestimmt hat vor aller Zeit zu unserer Herrlichkeit, (…) Es ist gekommen, wie geschrieben steht: »Was kein Auge gesehen hat und kein Ohr gehört hat und in keines Menschen Herz gekommen ist, was Gott bereitet hat denen, die ihn lieben.«