Wie hältst du es mit Jesus?

Lukas 5: Fischzug des Petrus

Wie hälst du es mit der Religion?

fragt Gretchen bei Göthe den Dr. Faust
Es ist die Gretchenfrage
Die Frage auf die alles ankommt.
Nun von Religion hält jeder irgendetwas
Auch Gretchen hat diese Frage nicht weitergebracht.
Denn Dr. Faust antwortet nur ausweichend. Und schließlich lässt Gretchen von der Diskussion mit dem gelehrtem Doktor ab

Wie hälst du es mit Jesus?

Vielleicht hätte Gretchen diese Frage weitergebracht?
Denn hier hat sich Dr. Faustus in seinem Monolog in der Osternacht Zweifel an der Aufersthung Jesus formuliert.
Wie hälst du es mit Jesus?
Diese Frage wir uns zu einer Gretchenfrage?

  • Sie entscheidet darüber, ob sich das christliche Abendland noch christlich nennen darf?
  • Sie wird auch über das Schicksal der Kirche entscheiden, ob sie eine christliche Kirche ist oder nur eine Religionsgemeinschaft
  • Und sie ist letzlich auch für unser eigenes Leben im wahrsten Sinne des Wortes entscheidend.

Dogmatische Antwort reicht nicht aus

Um diese Frage zu beanworten können, reicht es aber nicht aus in einem Lehrbuch der Dogmatik nach zu lesen.
Dogmatik ist schon gut, aber sie reicht nicht aus
Und wenn sie mit ihren Fragen und Unterscheidungen alles überwuchert, hat sie die Kirche immer wieder in Phasen der Erstarrung geführt.
Nein was wir brauchen ist eine persönliche Erfahrung, eine persönliche Beziehung mit Jesus.
Nun leben wir aber nicht mehr zur Zeit Jesus.
Wir sind auf die Geschichte angewiesen, die uns die Bibel überliefert.
Eine der schönsten Geschichten finden wir bei Lukuas im fünften Kapitel

Predigtext

Lukas 5,1 Es begab sich aber, als sich die Menge zu ihm drängte, um das Wort Gottes zu hören, da stand er am See Genezareth 2 und sah zwei Boote am Ufer liegen; die Fischer aber waren ausgestiegen und wuschen ihre Netze. 3 Da stieg er in eines der Boote, das Simon gehörte, und bat ihn, ein wenig vom Land wegzufahren. Und er setzte sich und lehrte die Menge vom Boot aus. 4 Und als er aufgehört hatte zu reden, sprach er zu Simon: Fahre hinaus, wo es tief ist, und werft eure Netze zum Fang aus! 5 Und Simon antwortete und sprach: Meister, wir haben die ganze Nacht gearbeitet und nichts gefangen; aber auf dein Wort will ich die Netze auswerfen. 6 Und als sie das taten, fingen sie eine große Menge Fische und ihre Netze begannen zu reißen. 7 Und sie winkten ihren Gefährten, die im andern Boot waren, sie sollten kommen und mit ihnen ziehen. Und sie kamen und füllten beide Boote voll, sodass sie fast sanken. 8 Als das Simon Petrus sah, fiel er Jesus zu Füßen und sprach: Herr, geh weg von mir! Ich bin ein sündiger Mensch. 9 Denn ein Schrecken hatte ihn erfasst und alle, die bei ihm waren, über diesen Fang, den sie miteinander getan hatten, 10 ebenso auch Jakobus und Johannes, die Söhne des Zebedäus, Simons Gefährten. Und Jesus sprach zu Simon: Fürchte dich nicht! Von nun an wirst du Menschen fangen. 11 Und sie brachten die Boote ans Land und verließen alles und folgten ihm nach.

Was sagt uns dieser Text (Überblick)

  1. Aus welcher Situation kommt Petrus?

  2. Petrus ist ein relativ unbeteiligter Zuhörer

  3. Petrus lässt sich von Jesus herausfordern lassen

  4. Petrus erfährt, wer Jesus ist

  5. Petrus übergibt Jesus sein Leben

Aus welcher Situation kommt Petrus?

Er kommt aus einer ganz anderen Situation

  • vergeblicher Fischfang
  • Nachtschicht
  • Nachtarbeit
  • Chaos des Alltags
  • Aufräumarbeiten

Was steckt da alles drin?

  • Unsere vergebliche Arbeit
  • Unser ganzer Lebenfrust und Mühe
  • Die Situation der Kirche, dass sie so viel tut und doch keine neuen Gläubigen gewinnt.
  • Vielleicht auch die Situation unser Kirchengemeinde: Wir tun doch alles was wir können. So viel Kraft, so viel Mühe, so viel Aufwand und doch so wenig Wirkung.

Petrus als relativ unbeteiligter Zuhörer

Jesus bittet Petrus um Mitarbeit

3 Da stieg er in eines der Boote, das Simon gehörte, und bat ihn, ein wenig vom Land wegzufahren. Und er setzte sich und lehrte die Menge vom Boot aus.

  • akkustisches Hilfsmittel: das Boot auf dem See
  • Ich denke da an viele einfache Aufgaben die wir auch heute noch haben, um eine Veranstaltung vorzubereiten
    • Stühle stellen
  • Es ist eigentlich noch kein großer Glaube erforderlich
  • nur "passives" Mittun trotz langer Nacht

Es geht einfach um

  • Dabei sein
  • Jesus zuzuhören
  • Ihm "Etwas" zur Verfügung zu stellen
    • Zeit
    • Boot=materielle Ressourcen

Auch hier können wir ungeheuer viel lernen...

  • Diese erste Stufe, des Dazugehören ist wahnsinnig wichtig
  • Petrus wird von Jesus wahrgenommen
  • Er erhält eine kleine, aber wichtige Aufgabe
  • Und dabei geschieht etwas ganz natürliches: er hört Jesus zu

Petrus lässt sich von Jesus herausfordern

Fahre hinaus, wo es tief ist, und werft eure Netze zum Fang aus!

Plötzlich trifft uns ein Wort von Jesus

  • Was gar nicht in unseren Kram passt
  • Ein bißchen verrückt
  • Aber ungefährlich
  • Ein kleines Alltagswagnis
  • Kneifen wir jetzt?
  • Oder lassen wir es darauf ankommen?

Wir wissen nicht, was Petrus gedacht hat

  • Du blöder Rabbi, du verstehts bestimmt nichts vom Fischen!
  • Kannst du dir eingentlich vorstellen
    • Die ganze Nacht gefischt....
    • dann habe ich mein Boot für dich bereit gestellt
    • und jetzt das....
  • Er sagt nur:

    Meister, wir haben die ganze Nacht gearbeitet und nichts gefangen; aber auf dein Wort will ich die Netze auswerfen.

Wagnis des Glaubens

Immer wieder die gleiche Erfahrung

  • Beispiele
    • Abraham
    • Mose
    • David
    • Jeremia

Viele scheitern an diesem Punkt

  • Es ist ihnen zu riskant
  • Sie wollen sich nicht blamieren
  • Sie vertrauen Jesus nicht in einem Gebiet, wo sie meinen Experten zu sein

Wir meinen alles besser zu wissen und verstanden zu haben

  • Aber oft sind Gottes Pläne ganz anders, als wir das gedacht habe
  • Und vielleicht "fischen" wir übertragen tatsächlich an der falschen Stelle und zur falschen zeit und merken es nur nicht.

Petrus erkennt, wer Jesus ist

Der große Fischfang, anders als erwartet

  • Es sind nicht wenige sondern viele
  • Symbol für die Fülle
  • Symbol für das Menschenfischen

Symbol für die reiche Gnade Gottes in Jesus Christus

  • es ist Gottes Gnade allein
  • wir haben keinen Anspruch auf die vielen Fische
  • manchmal dürfen wir uns auch über wenige freuen

Entscheidend ist die Erfahrung mit Jesus

  • Petrus hat eine Erfahrung mit Jesus gemacht
  • die über das bloße Zuhören hinaus geht
  • die über den zunächst beschränkten Einsatz von Zeit, und Ressourcen hinaus geht
  • Jesus hat etwas für Petrus getan

Erkenntnis: Unterschied zwischen mir und Jesus

  • Wer ist Jesus ?

    Gehe von mir hinaus

  • Wer bin ich

    Ich bin ein sündiger Mesch

Art der Erkenntnis

  • kein Buchwissen
  • tiefere Erkenntnis
  • Jda im Hebräischen
  • bis ins Körperliche

    fiel auf die Füße
    ein Schrecken hat ihn erfasst

Notiz zu Jakobus:

Das ist er übrigens, der Jakobus, über den so wenig in der Bibel steht und der so viel für unsere Gemeinde bedeutet:

10 ebenso auch Jakobus und Johannes, die Söhne des Zebedäus, Simons Gefährten.

Es ist also nicht nur eine Petrusgeschichte, sondern auch eine Jakobusgeschichte!

Petrus wird von Jesus berufen

Und Jesus sprach zu Simon: Fürchte dich nicht! Von nun an wirst du Menschen fangen. 11 Und sie brachten die Boote ans Land und verließen alles und folgten ihm nach.

Überwältigende Gnade

Es passiert einfach so
Augustin hat das als überwältigende Gnade beschrieben
Petrus und die anderen (damit also auch Jakobus und wir) werden in das Reich Gottes hineingezogen

Das ganze Leben verändert sich

  • Boote und Fischfang sind nicht mehr wichtig
  • Sie werden zurückgelassen
  • Jesus und sein Auftrag werden wichtig

"Menschenfischer" werden

Petrus hatte also tatsächlich in seinem Leben an der falschen Stelle gefischt
Und nach den falschen Fischen!
Seine Berufung war es nicht Fische zu fangen, sondern Menschen!
Und da Petrus der "Fels" ist auf den Jesus seine Kirche bauen wird ist das auch die Berufung der Kirche.
Und nachdem Jakobus hier ganz stllschweigend mitberufen wird "Menschenfischer" zu werden, sind auch wir als Jakobsgemeinde berufen "Menschenfischer" zu sein.

Hauptberuf oder Nebenberuf?

Es ist sicherlich nicht jedeman/jedermanns Aufgabe alles wie Petrus zurücklassen und "Menschenfischerei" zum Hauptberuf machen.
Das war auch schon zur Zeit des neuen Testamentes nicht so. Es gab auch viele Jünger Jeus, die in ihren Häusern und Berufen blieben und Jesus von ihr aus untersützen.
Aber im Nebenberuf sind wir als "Christen" alle dazu berufen "Menschenfischer" zu sein.

Warum ist die Kirche so frustiert?

Jedes Jahr verlieren wir in Deutschland eine Großstadt.
Dabei arbeiten wir so hart. Die Vollzeitichen und die Ehrenamtlichen: Wir alle könnten sagen:

Meister, wir haben die ganze Nacht gearbeitet und nichts gefangen;

Aber vielelicht liegt es ja daran, dass wir unsere eigenen Fische fangen wollen mit unseren eigenen Wissen und Methoden, wie wir meinen das es richtig ist.

Wenn nicht all unser tun und handeln als Einzelperson, als Gemeinde oder als Kirche ganz tief von Jesus und von der Gnade herkommt
dann bleibt all unser tun "Gschaftelhuberei"
Werksgerechtigkeit, würde Luther sagen
oder Aktivismus, der uns ermüdet und ausbrennt!

Der Auftrag der Kirche ist an Jesus gebunden

Dabei ist der Aurtrag der Kirche ganz klar an Jesus gebunden:

Math 28,19-20 Darum gehet hin und machet zu Jüngern alle Völker: Taufet sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes 20 und lehret sie halten alles, was ich euch befohlen habe.

Wie hälst du es mit Jesus?

Wir kommen an Jesus nicht vorbei.
Weder in unserem privaten Leben, noch als Gemeinde noch als Kirche.
Aber mann kann Jesus nicht als Konserve im Bibelladen kaufen.
Man kann ihn nicht in die Tasche stecken.
Man kann sich ihm näheren, indem wie Petrus sich einladen lässt auf ihn zu hören und uns ihm und unser Hab und Gut zur Verfügung zu stellen.
Wir könnten um die Gnade bitten, dass Jesus uns durch kleine oder große Herausforderungen im Glauben uns näher zu sich führt.
Aber eigentlich kann man sich Jesus so wie Petrus nur Knien näheren in der Erkenntnis, dass ich ein Sünder bin und seine Gnade nciht verdient habe.