Abschluss der Predigtreihe über 1.Mose 1-12

Diese Predigt fasst die Predigtreihe über 1. Mose 1-12 zusammen.

Einleitung

Liebe Schwestern und Brüder!
Wir blicken zurück auf das Jahr 2018.
Wir blicken zurück auf ein Jahr Brückengottesdienst.
Wir blicken zurück auf unsere Predigtreihe zu 1. Mose 1-12.
In diesen ersten Kapitel der Bibel finden wir Antworten auf viele Frage.
Hat Gott die Welt erschaffen? Die Bibel sagt ja.
Sind wir also Menschen Gottes persönliches Gegenüber.
Die Bibel sagt ja: Gott hat uns in seinen Ebenbild geschaffen.
Er hat uns als Mann oder als Frau erschaffen.
Er hat uns als Bruder und Schwester erschaffen.
Geht Gott mit jedem von seine persönliche Geschichte?
Die Bibel sagt ja. Und Abraham ist der erste von vielen, mit denen Gott eine persönliche Geschichte eingeht.

Die Fragen, die die Bibel in den ersten Kapitel beantwortet 
geben einen Rahmen für unser Leben vor.
Dieser Rahmen gibt uns Halt und Orientierung.
Die Antworten, die die Bibel gibt fordern uns aber auch heraus.
Sie fordern unseren Glauben heraus unser Entscheidung.
Denn die Bibel bietet uns keinen naturwissenschaftlichen, oder logischen Beweis an,
dass alles so geworden ist, wie es ist.
Die Bibel fordert uns heraus, an Gott den Schöpfer zu glauben.
Ihm als Geschöpfe unser Vertrauen zu schenken.
Sie weckt in uns die Sehnsucht nach Gott.
Sie will uns auf die richtige Spur zu Gott bringen.

Gibt es einen Schöpfer?

Die erste Herausforderung ist, an „Gott, den Schöpfer aller Dinge, an
Gott den Schöpfer des Himmels und der Erden“ zu glauben.
Als die Bibel geschrieben wurde, war die Herausforderung eine andere als heute.
Die Babylonier etwa beteten Mond und Sonne an.
Die Bibel erzählt am Anfang, dass auch sie Geschöpfe Gottes sind.
Heute ist die Herausforderung eine andere.
Wir meinen, dass wir schon fast alle Dinge des Universums entschlüsselt haben.
Doch je mehr wir erforschen, desto mehr erkennen wir, was wir noch nicht wissen.
„Wenn man Abitur macht, glaubt man alles zu wissen, wenn man sein Hochschulstudium abschließt, weiß man das man selber nichts weiß und wenn man seinen Doktor macht, weiß man dass auch die anderen nichts wissen“
Wie bei einer russischen Babuschka Figur, in der immer wieder einer ander Figur drin steckt, wenn man eine geöffnet hat, stoßen die Forscher mit seinem Wissen immer wieder auf eine neue noch unentdeckte Ebene vor.
Ich war am 1. Advent auf einem Kongress von Neurowissenschaftlern in Berlin. Vor 20 Jahren glaubte man noch alle Geheimnisse unseres Gehirns schnell entdecken zu können. Einer der Sprecher dort sagte. Wir wissen eigentlich noch gar nichts über das menschliche Gehirn.
Der Ocean des Wissens ist schier unendlich.
Unser Wissen ist gleicht aber eher einem Baggersee oder Schwimmbad
So bleibt uns die Wahl zwischen zwei Annahmen.
Entweder das ganze Universum, unser Erde, die Naturgesetze wir selbst sind Produkt eines blinden Zufalls oder hinter all dem steckt doch ein Schöpferwille.

Persönliche Beziehung zu Gott

Adam, wo bist du?“ So ruft Gott den Menschen nach dem Sündenfall.
Der Gott der Bibel ist kein Gott der das Universums erschaffen hat uns sich dann zurückgezogen hat.
Er spricht zu uns Menschen.
Durch sein Wort, die Bibel.
Er hat uns seinen Willen und seine Gebote offenbart.
In der Bibel steht, worauf es im Leben ankommt.
Wenn Gott die Liebe ist und wir als Menschen zu seinem Ebenbild erschaffen sind, dann ist auch die Liebe unsere Bestimmung.
Die Liebe zu Gott dem Schöpfer
Die Liebe zu unseren Mitmenschen
Die Liebe zu uns selbst.
Und nicht zu vergessen auch die Liebe zur Natur, der Schöpfung Gottes.
Tiere und Pflanzen und auch die unbelebte Natur sind unsere Mitgeschöpfe.
Wir haben Gott den Auftrag, die Erde zu bebauen und bewahren.
Die Bibel zeichnet nun aber ein sehr realistisches Bild, wie es um uns Menschen bestellt ist.
Unsere Beziehung zu Gott, ist gebrochen und gestört.
Das ist die wesentliche Aussage der Geschichte vom Sündenfall.
Aber in aller Gebrochenheit steht Gott zu seinen Menschen.
Er sagt dort Ja zu uns , wo wir Nein zu ihm sagen.
Als Adam und Eva wegen des Sündenfalls die unmittelbare Gegenwart Gottes das Paradies verlassen müssen, macht er ihnen Kleider, damit sie in der neuen Situation zu recht kommen
Er gibt uns dem Tode nicht preis, obwohl Adam und Eva an dem Tag hätten sterben müssen, als sie Gottes Gebot übertreten haben.
Und als die Bosheit der Menschen überhand nahm und Gott in der Noageschichte die Schöpung zurücknehmen wollte, ließ er Noah die Arche bauen, um ihn zu retten.
Mit Abraham beginnt Gott seine persönliche Geschichte mit einem Menschen.
Diese Geschichte geht über die Jahrhunderte weiter.
Gott geht mit Abraham und seinen Nachkommen,
bis aus ihnen ein Clan und schließlich das Volk Israel geworden ist.

Die Beziehungen von uns Menschen untereinander

Die Bibel ruft uns auf unsere Mitmenschen zu lieben.
Aber auch hier bleibt die Bibel realistisch.
Adam und Eva schlittern durch den Sündenfall aus einem paradiesischen Zustand in eine dauerhafte Beziehungskrise.
Der Vertrauensbruch zu Gott hat auch einen Vertrauensverlust zwischen Mann und Frau zur Folge.
Aus dem Miteinander von Mann und Frau, droht ein nebeneinander und dann ein gegeneinander zu werden.
Auch die Brüder Kain und Abel leben in einer gebrochenen Beziehung.
Neid und Mißtrauen führen hier zum Brudermord.
Die Bibel redet bereits in ihrer ersten Kapiteln nicht von einer heilen Welt.
Aber gerade in dieser Welt ist Gott gegenwärtig.
Er sagt ja zu seiner Welt, die er erschaffen hat
Er sagt ja zu uns, die erschaffen hat, auch wenn er unser Fehlverhalten nicht ungeschehen machen kann.
Gott gibt den Menschen immer wieder die Chance eines Neuanfangs.

Entwicklung der Menschheit

So ganz nebenbei, zwischen den Zeilen, wird auch die Geschichte der Menschheit in der Bibel erzählt.
Vom paradiesischen Leben unter klimatisch optimalen Bedingungen.
Vom umherziehenden Viehhirten
Vom Beginn des Ackerbaus
Bis zur Gründung der ersten großen Niederlassungen und Städte.
Von den umerziehenden Clans, bis zu den Entstehung von Stämmen und den ersten Staaten
Die Bibel sieht diese Entwicklung nicht negativ.
Entwicklung und Fortschritt gehören zu den Möglichkeiten des Menschen.
Gott hat ihm diese Fähigkeiten gegeben.
Dies ist in der gegenwärtigen Diskussion sehr wichtig.
Wir können nicht in einen idealen paradiesischen Zustand zurückkehren.
Wir können uns nur weiterentwickeln und uns den Herausforderungen stellen.
Aber die Bibel sieht ganz klar, was passiert, wenn wir unsere Grenzen als Menschen überschreiten.
Beim Turmbau zu Babel haben wir gesehen.
Die Selbstüberheblichkeit der Menschen einen Turm zu bauen, der bis in den Himmelreicht, kann nicht zum Ziele führen.
Dort wo Menschen versuchen selber Gott spielen zu wollen, wird es gefährlich.
Dies ist die eigentliche Gefahr von heute.
Wir haben technisch so viel erreicht, aber wenn wir darüber Gott vergessen.
Dann wendet sich die Technik, die wir erfunden haben gegen uns.
Mit verheerenden Folgen.
Wir denken an die beiden Weltkriege im letzen Jahrhundert. Es war die Erfindungskraft des Menschen, die ihm immer größere Zerstörungskraft in die Hand gab.
Auch jetzt befinden wir uns wieder in einer Phase des Wettrüsten.
Die Armee der Zukunft könnte aus Kampfrobotern bestehen, die autonom über Leben und Tod entscheiden.
Die Liste könnten wir beliebig fortsetzen:
Die friedliche Nutzung der Kernkraft hat zu den Katastrophen von Tschernobyl und Fukushima geführt.
Warum produzieren wir soviel Plastikmüll, der die Meere verschmutzt? Gibt es da nicht noch andere Wege?
Dürfen wir die DNS von Embryonen verändern?

Leben aus Gott eine Alternative (Ausblick)

Die Kapitel 1-12 des 1. Buch Mose (Genesis) geben uns grobes Rahmengerüst an dem wir uns orientieren können.
Die Bibel bietet uns ein Leben an, das einen festen Punkt hat.
Wie die Fluchtlinien in einem Perspektivischen Gemälde alle auf den Fluchtpunkt zulaufen, so ist Gott der Schöpfer der Flucht und Fixpunkt, durch den unser Leben eine Perspektive erhält.
Wie ein Leben aus Gott aussieht, das zeigt Jesus in der Bergpredigt.
Dies wird unser nächstes Jahresthema sein.
Das Vaterunser ist der Mittelpunkt der Bergpredigt.
Die anderen Teile von Matthäus 5-7 sind kunstvoll um dieses Gebet herumgruppiert.
Wir sehr das Vaterunser auf den Glaube an den Gott den Schöpfer ist möchte ich abschließen an drei Beispielen zeigen.

„Dein Reiche komme, wie im Himmel so auf Erden“ heißt es im Vaterunser

„Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde“, beginnt die Bibel
Wenn Gott Himmel und Erde erschaffen hat, dann ist es auch und richtig das seine Herrschaft, sein Reich Himmel und Erde umfasst.
Allerdings sieht Jesus die Herrschaft Gottes nicht als etwas statisches, sondern als etwas dynamisches.
Gottes Herrschaft Muss sich ereignen, sie muss geschehen, sie muss kommen
Wir müssen um sie bitten.
Für Jesus ist Gottes Herrschaft nicht was vergangenes, abgeschlossenes, sondern etwas Gegenwärtiges.
„Siehe das Reich Gottes ist nahe herbeigekommen“
Für Jesus ist Gott der Vater selbst gegenwärtig.
Er ist unablässig dabei zu wirken
Ein lebendiger Schöpfer, der auf den Menschen zugeht und ihn ruft.

„und gibt uns unser täglich Brot“

Dieser Satz korrespondiert direkt mit dem Satz Gottes an Adam „Dornen und Disteln wird der Acker dir tragen“ - „Im Schweiße deines Angesichtes wirst du dein Brot essen.
Die Bibel weiß, dass das Überleben in dieser Welt,
ob im Dschungel oder in der Großstadt nicht einfach ist.
Leben, Überleben kostet Kraft und Energie
Leben ist eine Herausforderung
Dass Überleben ist nicht selbstverständlich.
Deshalb muss es erbeten und aus Gottes Hand empfangen werden
Wie das Tägliche Brot

“Und vergib und unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern“

Die Geschichte von 1. Mose 1-12 sind voller Schulderfahrungen
Dabei handelt es sich um grundsätzlich, tiefreifende Schulderfahrungen
Adams Schuld vor Gott, als er sein Gebot übertrat
Die Schulderfahrung zwischen Adam und Eva
Kains Brudermord an Abel, die Schuld zwischen Brüdern
Es scheint so, dass in der Noahgeschichte, die Menschheit an ihrer eigenen Schuld erstickt
Deswegen die Wasser der Sintflut, die man auch als Sündenflut deuten könnte „Als die Bosheit der Menschen überhand nahm“
Einer muss den Anfang machen.
Einer muss anfangen und verzeihen.
Anders geht es nicht.
Gott macht den Anfang.
Er stirbt am Kreuz für die Sünde ohne Vorleistungen unserer seit
Nun ist es wichtig, dass wir dieses Geschenk annehmen und weiter geben.
Nur so wird aus der Sündenflut eine Bewegung der Liebe und der Vergebung.