Predigt über 1. Mose 3 im Rahmen der Predigtreihe über 1. Mose 1-12
Bei der heutigen Predigt blicken wir noch einmal auf das ganze Kapitel 1. Mose 3.
Was berichtet dieses Kapitel?
Es berichtet davon, wie Gott den Menschen erschaffen hat.
Wie er ihn in einem Garten mit dem Namen Eden gesetzt hat.
Er hat ihm eine Frau als Gehilfin erschaffen.
Alles war so wunderbar.
Gott lebt zusammen mit den Menschen in diesem Garten. In Friede und Harmonie.
Frieden zwischen Mensch und Gott.
Friede zwischen den Menschen und seiner Frau.
Friede zwischen Mensch und Tier.
Die Bibel deutet an, das alles, was wir uns Menschen hoffen und wünschen können, in diesem Paradies vorhanden war.
In einem zweiten Teil erzählte die Bibel nun, wie es zu einer Störung in diesem Paradies gekommen ist.
Die Schlage war eine der Tiere dieses Paradieses.
Sie sät Misstrauen zwischen Menschen und Gott.
So kommt es, dass der Mensch und seine Frau ein Gebot Gottes übertreten.
Aus unserer Sicht scheint es nur ein kleines Gebot zu sein. Der Mensch und seine Frau sollte eine bestimmte Frucht im Garten nicht essen.
Aber dieses Gebot, So haben wir es in der letzten Predigt gesehen, steht stellvertretend für alle Gebote, die Gott uns gegeben hat.
Und so kommt es nun am dritten Teil der Erzählung zu der Frage, wie es zwischen Gott und den Menschen Nach der Übertretung des Gebotes weitergeht.
Bevor wir uns die Details ansehen, müssen wir uns noch einmal erinnern:
Worum geht es in diesen Texten am Anfang der Bibel?
Sind es Texte, die mit unserem heutigen Leben gar nichts zu tun haben?
Adam und Eva die haben doch vor 6000 Jahre gelebt.
Erstens ist das ja so lange her, was hat das dann mit mir zu tun?
Zweitens kann das ja von der Zeitrechnung gar nicht stimmen.
Wer so denkt ist auf dem Holzweg
Adam und Eva stehen nicht im Anfang der menschlichen Geschichte, sondern vor alle Zeitrechnung.
Ihre Geschichte ist Urgeschichte. Ihre Geschichte ist Modellgeschichte.
Diese Modellgeschichte wiederholt sich unserer menschlichen Geschichte immer wieder.
Sie spiegelt sich im Leben von alle Menschen, die jemals gelebt haben.
Sie hat deshalb auch Bedeutung für meine Lebensgeschichte.
Die Erzählung aus erster Mose Kapitel drei möchte erklären, warum alles so geworden ist wie es ist.
Diese Geschichte erklärt: Warum sind wir Menschen, die Gott erschaffen hat, begrenzter, endliche Menschen. Dabei ist die Bibel so ungeheuer realistisch. Sie beschreibt wer wir wirklich sind.
Was der Text nicht geklärt ist, wie das Böse in die Welt gekommen ist.
Die Schlange ist eine von den Geschöpfen Gottes.
Es wird nicht weiter gefragt, warum Gott die Schlange erschaffen hat.
Tatsache ist: Gott hat dem Menschen die Möglichkeit gegeben, sich gegen ihn zu entscheiden..
Gott hat den Menschen mit dieser Möglichkeit geschaffen.
Gott hat den Menschen die Freiheit gegeben, sich zu entscheiden.
Dass sich der Mensch sich gegen Gott entscheidet, das erleben wir heute jeden Tag.
Aber wie reagiert Gott auf diese Entscheidung des Menschen?
Wir haben in der letzten Predigt darüber gesprochen, das Gott den Menschen ziehen lässt.
Dies wird im Gleiches vom verlorenen Sohn deutlich.
Der Sohn möchte den Vater verlassen.
Er will sein Erbe ausbezahlt haben.
Beides verweigert ihm der Vater nicht. Er läßt den Sohn ziehen.
Doch er wartet jeden Tag, dass der Sohn zu ihm zurückkehrt.
Doch der Vater startet keine Rettungsaktion. Er schickt keinen Suchtrupps aus, um den verlorenen Sohn bei den Schweinen zu suchen.
Er wartet und er weiß zugleich, dass der Sohn bei den Schweinen ist. Eine schier unerträglich Spannung. Gott überlässt den Menschen seinem Schicksal, dass er selbst gewählt hat.
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Genau darum geht es in unserer heutigen Geschichte. Gott ist konsequent.
Gott ist der Richter.
D.h.: Er überlässt uns den Folgen unseres eigenen Handelns.
Wir haben in den letzten Jahrzehnten so viel Wert darauf gelegt, dass Gott ein liebender Gott ist. Dazu haben wir die Geschichte vom verlorenen Sohn immer und immer wieder gehört. Aber Gott ist jedoch auch unserer Richter. Ein liebender Richter zwar, aber auch ein liebender Richter kann konsequent sein.
So erleben, wir im zweiten Teil des Kapitels ein Gerichts und Untersuchungsverfahren.
Es beginnt damit das Gott eine Nachforschung anstellt, was denn da passiert ist.
Er geht dem Menschen nach.
Es ist ihm nicht egal, was wir getan haben.
Der Mensch weiß noch nicht was passiert ist.
Aber Gott weiß es. Der Mensch hat nur ein so ein komisches Gefühl.
Er weiß nur dass er Gott ausgeliefert ist.
Deswegen versteckt er sich.
8 Und sie hörten Gott den Herrn, wie er im Garten ging, als der Tag kühl geworden war. Und Adam versteckte sich mit seiner Frau vor dem Angesicht Gottes des Herrn unter den Bäumen im Garten. 9 Und Gott der Herr rief Adam und sprach zu ihm: Wo bist du?
Gott sucht den Menschen in seinem Versteck. Er lässt ihn nicht allein.
Es kommt nun zu einem Verhör.
0 Und Adam sprach: Ich hörte dich im Garten und fürchtete mich; denn ich bin nackt, darum versteckte ich mich. 11 Und er sprach: Wer hat dir gesagt, dass du nackt bist? Hast du nicht gegessen von dem Baum, von dem ich dir gebot, du solltest nicht davon essen? 12 Da sprach Adam: Die Frau, die du mir zugesellt hast, gab mir von dem Baum und ich aß. 13 Da sprach Gott der Herr zur Frau: Warum hast du das getan? Die Frau sprach: Die Schlange betrog mich, sodass ich aß.
Gott fragte nicht nur, was ich getan haben? Er fragt auch nach dem warum.
So kommt alles ans Licht.
Es ist nicht der Mensch der die Schuld ausspricht, Sondern Gott spricht dem Menschen die Schuld zu: "Hast du nicht gegessen von dem Baum, von dem ich dir gebot, du solltest nicht davon essen?“
Wir können als Menschen nicht wissen, was uns von Gott getrennt. Gott muss es uns durch sein Gebot und sein Wort zeigen. Und dazu dient ja auch ein Gerichtsverfahren. Es muss das Ausmaß der Schuld feststellen.
Schließlich kommt es zum Schuldspruch.
Diesen müssen wir uns genauer ansehen.
Die eigentliche Konsequenz ist die Vertreibung aus dem Paradies. Das was der Mensch selbst gewählt hat. Ein Leben getrennt von Gott.
Die drei Urteilssprüche über die Schlange, die Frau unten Mann, beschreiben eigentlich nur wie dieses Leben ohne Gott aussieht. Dabei wird der Mensch selbst nicht verflucht. Sondern nur die Schlange und der Ackerboden um des Menschen willen.
Der Segen, den Gott auf den Menschen gelegt hat bleibt bestehen.
Der Mensch darf weiterleben.
Gott sagt weiterhin ja zu dem Leben, das er erschaffen hat.
Aber eben unter anderen Bedingungen als im Paradies.
Über die Frau
6 Und zur Frau sprach er: Ich will dir viel Mühsal schaffen, wenn du schwanger wirst; unter Mühen sollst du Kinder gebären. Und dein Verlangen soll nach deinem Mann sein, aber er soll dein Herr sein.
Für das alte Testament ist es die höchste Ehre der Frau verheiratet zu sein und Kinder zur Welt zu bringen.
Deswegen erhält sie auch wenig später von Adam den Namen Eva, Ein Ehrentitel, Die Mutter allen lebenden.
Sie hat in besonderer Weise Anteil an Gottes Segen der Fruchtbarkeit. Dieser Segen wird nicht von ihr genommen.
Aber Gerade da, wo sie in nach der Sicht des Alten Testamentes ihre größte Erfüllung finden kann, findet sie nun auch Ihren höchsten größten Schmerz. In der Sorgen um ihren Mann und um ihre Kinder. Und die Schmerzen bei der Geburt.
Über den Mann
7 Und zum Mann sprach er: Weil du gehorcht hast der Stimme deiner Frau und gegessen von dem Baum, von dem ich dir gebot und sprach: Du sollst nicht davon essen -, verflucht sei der Acker um deinetwillen! Mit Mühsal sollst du dich von ihm nähren dein Leben lang. 18 Dornen und Disteln soll er dir tragen, und du sollst das Kraut auf dem Felde essen. 19 Im Schweiße deines Angesichts sollst du dein Brot essen, bis du wieder zu Erde werdest, davon du genommen bist. Denn du bist Erde und sollst zu Erde werden.
Hier wird nun der Acker anstelle des Menschen verflucht.
Aber dieser Fluch meint keine generelle Verfluchung der Landwirtschaft.
Diese wird im alten Testament an vielen Stellen Als Gottes Segen verstanden
.Ist der Acker auch verflucht, so wird den Menschen doch das Brot gegeben.
Der Mensch darf seine ursprüngliche Bestimmung, den Ackerboden zu bebauen und zu bewahren fortsetzen.
Aber diese Bibelverse erklären, warum menschliche Arbeit in dieser Welt immer mit Mühe und Schweiß verbunden ist.
Diese Mühe und Schweiß zieht sich durch das ganze Leben des Menschen. Durch alle Lebensbereiche.
Die Mühe endet erst mit dem Tod. So kann auch der Tod eine Erlösung von dieser Mühe sein.
Das Leben und der Segen hören nicht auf
Schmerzen und Mühe gehören zu unserer Welt.
Dieser Text will erklären, warum sie in der Welt sind. Weil wir Menschen uns für ein Leben ohne Gott entschieden haben.
Damit aber wird Gottes gute Schöpfung nicht infrage gestellt.
Das Leben geht weiter.
In dem Leben, das wir Menschen an unseren Kindern weitergeben.
Im Leben der Natur. Durch diesen Segen können wir uns ernähren.
Gott der liebende Richter
In alldem zeigt sich Gott als der liebende Richter.
Er sucht die Menschen in ihrem Versteck auf.
Er stellt sie liebevoll zur Rede.
Er erklärt ihnen, was nun geschehen wird.
Er verflucht den Menschen nicht. Tötet ihn nicht, wie es eigentlich hätte sein müssen.
Er hält am Leben, das er er schaffen hat fest.
Aber er ist konsequent. Die Menschen bekommen, das was sie gewollt haben. Ein Leben getrennt von Gott.
Liebevoll machte Ihnen noch Kleider, Als sie das Paradies verlassen
21 Und Gott der Herr machte Adam und seiner Frau Röcke von Fellen und zog sie ihnen an.
Mensch kann aus eigener Kraft nicht zu Gott zurückkehren
Aber und hier unterscheidet sich Ich diese Geschichte von der Geschichte vom verlorenen Sohn. Der verlorene Sohn kann sich aufmachen und zu seinen Vater zurückkehren, der auf ihn wartet. Dem Menschen ist in der Schöpfungsgeschichte die Rückkehr zu Gott aus eigener Kraft versagt.
Und er trieb den Menschen hinaus und ließ lagern vor dem Garten Eden die Cherubim mit dem flammenden, blitzenden Schwert, zu bewachen den Weg zu dem Baum des Lebens.
Der Mensch hatte zwar die Freiheit sich von Gott abzuwenden, Aber er kann aus eigener Kraft nicht wieder zu Gott zurückkehren.
Im Gleichnis vom verlorenen Sohn ist dies letztlich dadurch ausgedrückt, dass der Sohn von sich aus nur als Tagelöhner zu seinen Vater zurückkehren kann. Aber nicht als Sohn. Nur der Vater Kann dem Sohn wieder Als Sohn annehmen und ihnen als Sohn einsetzen.
Was ist los mit der Schlange?
4 Da sprach Gott der Herr zu der Schlange: Weil du das getan hast, seist du verflucht, verstoßen aus allem Vieh und allen Tieren auf dem Felde. Auf deinem Bauche sollst du kriechen und Erde fressen dein Leben lang. 15 Und ich will Feindschaft setzen zwischen dir und der Frau und zwischen deinem Nachkommen und ihrem Nachkommen; der soll dir den Kopf zertreten, und du wirst ihn in die Ferse stechen.
Der Bibeltext erklärt die besondere Fortbewegungsart.
Sie kann sich nur kriechen im Gegensatz zu allen anderen Tieren
Andere Tiere haben Beine. Vögel haben Flügel. Die Schlange muss auf dem Bauch kriechen
Und der Text erklärt die grundsätzliche Feindschaft zwischen Mensch und Schlange.
In Tanzania wurde mein Sohn beinahe von einer Schlange gebissen als er noch ein kleines Kind war und nur unser treuer Hund hielt die Schlange durch sein Gekläff davon ab.
Und unsere Nachtwächter musste ich mitten in der Nacht ins Krankenhaus fahren, weil er von einer Schlange gebissen worden war.
Und ich war nicht selten dabei, wie man einer Schlange den Garaus gemacht hat.
Beginnend mit den Kirchenvätern hatte man diesen Vers als Urevangelium verstanden.
Man hat in der Schlange die personifizierte Gestalt des Bösen Satan verstanden.
Und die in Nachkommen der Eva sah man eine Vorhersage für Jesus Christus.
Tatsächlich gibt es in der Bibel einen Stammbaum, der von Eva bis Jesus reicht.
„der soll dir den Kopf zertreten“ meint also, Dass Jesus als der Nachfahre von Eva, das Böse in der Gestalt der Schlange endgültig besiegt hat.
Allerdings war das nur möglich, weil Jesus sich am Kreuz den Todesmächten des Bösen ausgeliefert hat. Diesen sah man in den Worten: „und du wirst ihn in die Ferse stechen“ angedeutet.
Die Bibel beantwortet die Frage nicht worher das böse kommt.
Aber die Bibel weiß, wer das böse besiegt hat. Jesus Christus.
Wir werden heute eine Taufe feiern.
Die Taufe ist ein Herrschaftswechsel. Ich verlasse den Herrschaftsbereich des Bösen. Ich trete nun ein in den Herrschaftsbereich von Jesus.
Ich werde auf Christi Tod getauft.
Durch seinen Tod ist das Böse in ihn und in mir gestorben.
Ich werde auf Christ Auferstehung getauft
Daher habe ich Anteil an dem neuen Leben das Gott zu Ostern geschenkt hat.
Die Tür zum Paradies
In Christus ist die Türe zum Paradies wieder abgeschlossen. An Himmelfahrt feiern wir, dass er uns in das Paradies vorausgegangen ist.
Wie es im Kirchenlied heißt
„Heut schleust er wieder auf die Tür zum schönen Paradeis, der Cherub steht nun nicht mehr davor, Gott sei Lob Ehr und Preis.“
Amen.