Predigt über 1. Mose 3
im Rahmen der Predigtreihe über 1.Mose 1-12
Frauen und Männer damals und heute
Dass es Mann und Frau schon immer nicht leicht miteinander hatten, zeigen die Urteilssprüche am Ende der Geschichte von der Vertreibung aus dem Paradies.
Ich fasse mal mit eigenen Worten zusammen, was da in 1. Mose 3,16-19 steht und was wir schon bei der letzen Predigt ausführlicher besprochen hatten:
Der Mann wird auf seine traditionelle Berufsrolle als Ernährer fixiert.
Er muss sich abmühen dem Ackerboden das tägliche Brot abzutrotzen.
Trotz aller Mühsal, erntet er oft nur Dornen und Disteln.
Die Frau sieht die Bibel in ihrer Rolle als Ehefrau und Mutter.
Aber auch hier geht es ihr nicht viel besser.
Die Schwangerschaften und in der Geburt machen ihr viel Mühe
Wenn Frau den Mann mal braucht, ist er nicht da.
Es scheint fast so, als ob Mann und Frau jeder auf seinen traditionellen Arbeitsbereich fixiert sind und dabei ziemlich allein gelassen sind.
Der Mann mit seiner Arbeit und die Frau mit der Erziehung der Kinder.
Ist es heute viel besser geworden?
Ich denke es ist eher noch komplizierter geworden.
Vielleicht müsste man die biblischen Urteilssprüche heute noch erweitern.
Bei der Frau:
Es reicht nicht mehr, dich nur um Kinder und den Haushalt zu kümmern.
Du musst ,weil dein Mann nicht mehr genug verdient, auch noch selber arbeiten gehen.
Ja wenn du überhaupt einen Mann hast, auf den du dich verlassen kannst.
Entweder hast du trotz intensiver Suche keinen passenden gefunden oder du hast die Suche aufgegeben und willst lieber alleine leben.
Oder du fürchtest, dass es zu einer Scheidung kommt.
Deswegen musst du finanziell unabhängig sein.
Beim Mann:
Es reicht nicht nur, dass du dich im Beruf behaupten musst.
Du musst auch daheim voll präsent sein.
Bis auf das Kinderkriegen musst du alles drauf haben, was einer Frau bisher vorbehalten war. Windeln wechseln, Bügeln, Waschen, Kochen.
So sind die traditionellen Männer und Frauenrollen, wie wir sie in der Bibel vorfinden heute ins Wanken gekommen.
Mann und Frau noch grundlegende Kategorien?
Die Ausdifferenzierung unserer neuronalen Landkarten
Gleichzeitig taucht nun die Frage auf, ob das binäre Rollensystem Mann und Frau heute noch tragfähig ist. Mittlerweile gibt es eine steigende Zahl von weiteren Geschlechtsidentitäten1.
Damit werden nun nicht mehr wie bereits beschrieben, die traditionellen Männer und Frauenbilder in Frage gestellt, sondern auch die grundsätzliche Gültigkeit der binären Kathegorie Mann-Frau.
Menschen brauchen, um leben zu können Kohärenz und Orientierung2 Deswegen ist er auf Rollen zur Selbststeuerung angewiesen. Die Erweiterung der Geschlechtsidentitäten birgt für die Selbsteuerung Vor- und Nachteile. Der Vorteil ist das größere Maß an innere Freitheit und Gestaltungsmöglichkeiten. Man muss sich nicht mehr in ein gesellschaftliches Schema pressen lassen. Der Nachteil oder die Herausforderung, ist, dass man keine vorgefertigten Rollen mehr so einfach übernehmen kann, sondern man muss nun seine eigene Geschlechtsidentiät konstruieren. 3.
Hat damit die binäre Unterscheidung Mann und Frau ihre Bedeutung ganz verloren? Das Feld der sexuellen Identitäten zeigt typische Merkmale einer neuronalen Landkarte4 auf. Je genauer wir die Wirklichkeit untersuchen, desto mehr lernen wir zu unterscheiden und entdecken neue Unterkategorien und fließende Übergänge.
Natur und Schöpfung sind eben reicher und vielfältiger , als wir das mit unseren Kategorien wohl je erfassen können. Es gibt ja eben auch biologisch gesehen genetische Varianten, die weder männlich noch weiblich sind, ganz zu Schweigen davon, dass wir uns ein Bild davon machen können, was den genau die Standard Geschlechtsidentität Mann oder Frau ist5.
Für den gesellschaftlichen Alltagsgebrauch haben wir uns momentan auf drei Kategorien geeinigt: männlich, weiblich und die Sammelkategorie "Divers"
Differenzierungen sind eine Sache des Großhirns und diese Differenzierungsprozesse unterliegen einem stetigen Wandel6
Die grundsäzlichen (Über)Lebensprinzipien
Welche Rolle spielt aber das Schema Mann-Frau in den anderen Hirnregionen. Hier ist zu mindestens statistisch gesehen, der Fortpflanzungstrieb tief in unserem Gehirn verankert, was nicht ausschließt das Einzelne z.B. asexuel sind. Wäre dem nicht so, wäre die Menschheit bereits ausgestorben. Bei dieser Bedeutung der biologischen Fortpflanzung stimmen interessanterweise bei allen Differenzen die biblischen Schöpfungsnarrative mit der Evolutionstheorie überein. Die Weitergabe der Gene oder des Lebens auf dem Wege der biologischen Fortpflanzung ist in beiden Ansichten ein zentrales Feature.
Die Gefahr ist es nun beide Sichtweisen gegeneinander aus zu spielen: die neuronal differenzierenden Karten des Großhirns, gegen die grundsätzlich verankerten Lebensprinzipien des Stamm, Mittel und Kleinhirns. Nur wenn wir beides berücksichtigen, weden wir dem Menschen, wie er ist, gerecht.
Geschichtliche Entwicklung des Frauenbildes
Das traditionelle Rollenbild beinhaltete eine Unterordnung der Frau unter dem Mann
Für Jahrhunderte galt im westlichen Kulturkreis eine patriarchalische Ordnung, die das Verhältnis von Mann und Frau regelten.7. Dies wurde durch die Bibel legitimiert:
So wurde Eva als zweites aus der Rippe des Mannes geschaffen.
Seine Gehilfin!
In 1. Mose 3,16 steht „Dein Verlangen soll nach deinem Manne sein, aber er soll dein Herr sein“
Diese führt etwa in den Gesetzbüchern des AT immer wieder zu der Herabsetzung der Frauen
Die Frau stand entweder unter der Obhut ihres Vaters oder ihres Ehemanns, wie übrigens auch in vielen historischen oder indigenen Kulturen.
Aber gleichzeitig führt eine Spur, die von der Gleichheit beider Geschlechter vor Gott spricht vom Anfang der Bibel bis hin zum Neuen Testament:
Allerdings trügt der Eindruck, dass die Bibel nur einseitig patriarchisch ist. So führt eine Spur der prinzipiellen Gleichberechtigung vom Alten bis zum Neuen Testament.
27Und Gott schuf den Menschen zu seinem Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn; und schuf sie als Mann und Frau. - völlig gleichberechtigt. (Gen 1,27)
Und diese gleichberechtigte Rolle der Frau bricht auch im AT an vielen Stellen durch trotz anderweitiger Aussagen auf:
Im Lob der tüchtigen Hausfrau, die selbständig Handel treibt (Sprüche 31)
In den Geschichten der Erzmütter Sarah und Rebecca, Lea und Rahel, die oft einen sehr selbständigen Part spielen, oft gegen ihre Männer.
Schließlich findet die Gleichberechtigung der Frau ihren Höhepunkt bei Jesus im Neuen Testament
Jesus hatte auch Jüngerinnen.
Frauen waren die ersten Zeugen seiner Auferstehung.
Und Paulus formuliert, dass in Christus die Unterschiede zwischen Heiden und Juden, Sklaven und Freien und Männer und Frauen aufgehoben sind (Gal 3,28)
Die biblischen Wurzeln des Schutzes für gesellschaftliche Randgruppen
Eine Spur der Gleichberechtigung für gessellschaftliche Randgruppen führt vom Alten Testament ins Neue Testament: So werden z.B. im Alten Testament die Rechte des Fremden und der sozial Schwachen gesichert8. Im Neuen Testament erweitert Jesus diese Vorstellung auch auf diejenigen die nach den Gesetzen des Alten Testament kultisch unrein waren, auf Zöllner, Prosituierte und Aussätzige. Er stellt durch seine unvergleichiche Zuwendiung zu diesen diskriminierten Menschengruppen ihre Menschenwürde wieder her.
Auch hier liegen die Wurzeln des modernen Gleichstellungsgedanken und es kann biblisch gut begründet werden, dass sich die Gesellschaft gegenüber ihren Randgruppen öffnet und für ihre Gleichberechtigung sorgt.
Am Scheideweg
Die Gender Mainstream Bewegung
Jahrzehntelang haben sich Frauenrechtlerinnen für die im Grundgesetz geforderte Gleichsetzung der Frauen eingesetzt.
Allerdings zeigt es, dass wir von einer wirklichen Gleichberechtigung noch weit entfernt sind.
Dazu gibt es viele Statistiken.
Etwa die männliche Dominanz in den Vorständen der DAX - Konzerne.
Das immer noch vorhandene Gefälle beim Einkommen.
Die ungleiche Verteilung bei bestimmten Studiengängen (Beispiel Elektrotechnik vs.Germanistik Studium.)
Eine wirkliche Gleichstellung ist nach über einem Jahrhundert noch nicht erreicht.
Nun gibt es ein ein neues Schlagwort „Gender Mainstreaming“
Gender Mainstreaming ist eine langfristige Strategie zur Förderung der Gleichstellung zwischen Frauen und Männern. Und sie schließt auch inzwischen die Anerkennung anderer Geschlechtsidenitäten mit ein.
Gender Mainstreaming bedeutet, in allen Planungs- und Entscheidungsprozessen von vornherein Gleichstellungsaspekte zu beachten und für deren Umsetzung Verantwortung zu übernehmen.
Gender das soziale Geschlecht
Die Genderbewegung unterscheidet zwischen dem körperlichen, natürlichen Geschlecht: Sex
Und dem sozialen Geschlecht: gender
Wahr ist natürlich, dass wir durch unsere Erziehung unsere sozialen Geschlechterrollen erlernen.
Kritisch sehe ich die gender Bewegung dort, wo der Zusammenhang zwischen körperlichen und sozialem Geschlecht negiert wird. Dann wird der gender Gedanke unwissenschaftlich und stimmt auch nicht mehr mit dem biblischen Weltbild überein und gerät in die Gefahr zu einer Ideologie zu werden.
Hirnforscher haben im Gehirn Unterschiede zwischen Männern und Frauen festgestellt. Sie sind zwar nicht besonders groß.
Ganz zu schweigen von den anderen körperlichen Unterschieden, die uns als Menschen jeglichen biologischen Geschlechts unterscheiden.9
Neurobiologen gehen davon aus, das die Persönlichkeitsentwicklung multifaktorell ist und sich aus genetischen, epigenetischen und sozialen Faktoren zusammensetzt,10
Im Bild gesprochen: Wir alle haben eine unterschiedliche Hardware und brauchen auch deshalb eine unterschiedliche Software.
Ideologisch wird es im Grund dort, wo der Mensch nur als Maschine verstanden wird, die sich einfach auf ein soziales Geschlecht programmieren lässt, egal welchen Körper wir haben.
Gleichstellung als Umerziehung?
Ein zweiter wichtige Kritikpunkt, ist der Gedanke der Umzeriehung. Wahr ist natürlich, das gesellschaftliche Veränderungen einen langen Atmen haben müssen und schon früh ansetzen müssen. Der Staat hat ihr die einzigartige Möglichkeit, durch die allgemeine Schulpflicht auf kommende Generationen einzuwirken. Allerdings besteht hier auch die Aufgabe, dass die heranwachsenden Kinder vor ideologischer Beinflussung geschützt werden müssen. Das Lehrpersonal ist verpflichtet auch Gegenpositionen darzuellen.11.
Besonders schutzwürdig sind Kinder im Kindergarten und Grundschulalter, weil sie noch nicht in der Lage sind zu differenzieren.12
Ein einseitige Ausrichtung des Erziehungsprogramms auf das soziale Geschlecht ohne die auch neurobiologische wichtige Unterscheidung des biologischen Geschelchts zu thematisieren würde diesen Grundsatz verletzen.
Die Gefahr besteht, Kinder zu verunsichern,, ob es überhaupt einen Unterschied zwischen Mann und Frau gibt. Die schärfsten Kritiker des gender mainstreaming, sehen ihr einen Eingriff des Staates in die Persönlichkeitsrechte.
Denn der Buchstabe tötet, aber der Geist macht lebendig. 2.Kor 3:5
Wenn wir versuchen den durchaus berechtigten Gleichberechtigungsanspruch bis ins Detail durchzusetzen, dann führt das nicht unbedingt zur einer wirklich verbesserten Situation, sondern zu Gesetzlichkeit. Es gibt auf neurobiologischer und auf sozialer Ebene eben zwei Modi der Selbstteuerung: Kontrolle und Selbstregulation13 Diese dürfen nicht gegeinander ausgespielt werden, sondern müssen zusammenwirken.
Kontrolle allein wirkt ab einem bestimmten Maß zerstörerisch, wenn man versucht die eigene Meinung mit psychischer und physischer Gewalt gegenüber der vermeintlich remittenten Minderheit durchzusetzen.14
Vor allem Dingen wenn man glaubt, den Menschen durch gesetzliche Maßnahmen umerziehen zu wollen. Das hat in der Geschichte noch nie funktioniert und ist auch nicht wirklich gutes Changemanagment, weil die Veränderungen an den Gefühlen der Menschen vorbei gehen.15
Vor allem führt einseitige Kontrolle nicht zu einem wirklichen miteinander, sondern zu einem gegeneinander und schließlich zu einem gar nicht mehr miteinander. Das erleben wir gegenwärtig in der Veränderung der politsichen Diskussionkultur. Aber auch der Versuch die Gleichstellung mit dem Kopf durchzusetzen wirkt sich negativ auf die Beziehungslandschaft aus. Denn Beziehung werden ja bekanntlich mit dem Herzen geführt. Das spiegelt sich auch in den 41% Singelhaushalten in der Bundesrepublik wieder, von denen viele sich sich eine gelingende Partnerschaft wünschen,16
Der andere Weg
Für die Partnerschaft ist ist es wichtig, den anderen so anzunehmen wie er ist. Nicht wie er oder sie sein müsste oder sein sollte.
Rom. 15:7 Darum nehmt einander an, wie Christus euch angenommen hat zu Gottes Lob.
Und das heißt zunächst einmal. Ich sehe den anderen, so wie er geworden und im christlichen Verständnis von Gott erschaffen worden ist
Mit seinem biologisches Geschlecht, mit allem was dazu gehört
Dazu gehört bei der Frau, dass sie durch den Monatszyklus in besonderer Weise biologischen Schwankungen unterworfen ist, die auch Einfluss auf ihr seelisches Befinden haben.
Dagegen stehenden Männern meistens unter einem höheren Leistungsdruck
Sowohl im Beruf als auch in der Familie.
Oder eben auch mit seinem biologischen Geschelcht außerhalb der Mann-Frau Dualität.
Ich sehe den anderen so wie er ist mit seinem sozialen Geschlecht, das sich aus seiner Erziehung heraus entwickelt hat, oder das er für sich selbst konstruiert hat.
Dabei sind die Grenzen zwischen biologischer Anlage und psychologische Konditionierung fließend.
Gott hat nun einmal keinen Standard Standard-Mann oder Standard- Frau erschaffen. Sondern er hat mich individuell und einmalig erschaffen. Jeden und jeden ganz besonders.
Ich muss mich jedoch auch selbst annehmen wie Gott mich geschaffen hat.
Wichtig für die Annahme ist ein positives Selbstbild. Das Selbstbild entsteht durch soziale Interaktion17 Dieses positive Selbstbild muss mir durch meine Beziehungspersonen zugesprochen werden. Erst später kann ich es dann selber modulieren und verändern.
Der Gedanke, dass meine sexuelle Identität ein bloßes Konstrukt der Gesellschaft ist und bliebig verändert werden kann, ist hier nicht unbedingt immer hilfreich und kann zu Selbstzweifel und Depression führen.
Das aber fällt mir äußerst schwer, wenn mir seit dem Kindergarten eingeredet wird, dass meine Identität als Mann oder Frau ein bloßes Konstrukt der Gesellschaft ist und beliebig verändert werden kann.
Hilfreich ist hier die Vorstellung, das Gott zu allem was er geschaffen hat sagen kann: "Und es war sehr gut" (Gen 1,31) oder andere Aussagen der Bibel die mir Gottes unvoreingenomme Liebe zu sprechen.
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Die Lehre von der Dreieinigkeit. als Beispiel
Gleichberechtigung ist noch kein Garant dafür, dass Beziehungen funktionieren.Dann müssen wir nüchtern feststellen, das Gleichberechtigung zwar ein wichtiger Bestandteil für eine Beziehung ist, Aber noch lange nicht aus reicht, um in einer erfüllten Beziehung zu leben Wie funktioniert Gemeinschaft wirklich?
Die christliche Theologie hat hier Jahrhunderte um die Gleichstellung von Gott Vater Sohn und Heiliger Geist gerungen.
Alle sind zugleich Gott.
Gleichwertig, Aber nicht gleichartig.
Was sie aber miteinander verbindet ist nicht, dass sie versuchen ihren Anspruch auf Gleichwertigkeit durchzusetzen, sondern dass einer den anderen achte höher als sich selbst (Phil 2,3)
Jesus spricht in Gethsemane zum Vater: Nicht mein Wille ist sondern dein Wille geschehe.
Gott Vater übergibt die gesamte Herrschaft an seinen Sohn.
Und der heilige Geist führt das Werk Jesu demütig in uns fort.
Es ist die Liebe, die Vater Sohn und Heiliger Geist verbindet und zu einer Einheit werden lässt.
Genaus so funktioniert christlichen Kirche
Paulus gebraucht das Bild von einem Organismus.
Jeder hat seine besondere Aufgabe, Aber auch seine besondere Fähigkeiten.
Genauso wie die einzelnen Organe und Glieder in einem Körper.
Die Glieder und Organe sind nicht gleichartig.
Sonst könnte der Körper auch gar nicht funktionieren.
Aber jedes Glied in der christlichen Gemeinschaft ist gleichwertig.
1Cor. 12:21 Das Auge kann nicht sagen zu der Hand: Ich brauche dich nicht; oder auch das Haupt zu den Füßen: Ich brauche euch nicht. (…)
22 Vielmehr sind die Glieder des Leibes, die uns die schwächsten zu sein scheinen, die nötigsten (…)
24 Aber Gott hat den Leib zusammengefügt und dem geringeren Glied höhere Ehre gegeben,
Dasas Bild vom Leib Christi als Sinnbild die Gemeinschaft von Mann und Frau.
Dieser Gedanke wird im Epheserbrief18 zum Ausdurck gebracht.
21 Ordnet euch einander unter in der Furcht Christi. 22 Ihr Frauen, ordnet euch euren Männern unter wie dem Herrn. 23 Denn der Mann ist das Haupt der Frau, wie auch Christus das Haupt der Gemeinde ist, die er als seinen Leib erlöst hat. 24 Aber wie nun die Gemeinde sich Christus unterordnet, so sollen sich auch die Frauen ihren Männern unterordnen in allen Dingen.
Zunächst einaml wird hier Unterordnung von allen gefordert von Männern und Frauen: Ordent euch einander unter in Frucht Christi
Nun scheint in der Orginallesart hier eine besonder Unterordnung der Fau unter den Mann gefordert und damit das patriachalische Weltaschauung zu unterstützen.
Zu Bedeken ist, aber auch dass von Männern eine besondere Aufgabe gefordert wird:
25 Ihr Männer, liebt eure Frauen, wie auch Christus die Gemeinde geliebt hat und hat sich selbst für sie dahingegeben, 26 um sie zu heiligen. Er hat sie gereinigt durch das Wasserbad im Wort, damit er 27 sie vor sich stelle als eine Gemeinde, die herrlich sei und keinen Flecken oder Runzel oder etwas dergleichen habe, sondern die heilig und untadelig sei.
Den Männern wird meines Erachtens eine viel schwierigere Aufgabe aufgetragen. Was kann eine größere Herausforderung sein, seine Frau in dem gleichen Maße zu lieben, wie Christus am Kreuz geliebt hat?
In einer modernen Lesart, müsste die Herausfordrung auf beide Partner übertragen:
- Jeder soll sich dem Partner unterordnen und ihn oben ansetzen
- Jeder soll den Partner so lieben, wie Christus am Kreuz geliebt hat.
Zusammenfassung
Die Bibel lehrt die grundsätzlich Gleichberechtigung von Mann und Frau
Die Gleichberechtigung beruht darauf, dass alle Menschen vor Gott gleich sind.
Gleichwertig heißt aber nicht gleichartig.
Jeder Mensch ist von Gott unterschiedlich erschaffen worden.
Mit unterschiedlichen Begabungen
Aber auch eben mit unterschiedlichem Geschlecht.
Gerade in dieser Unterschiedlichkeit liegt die Herausforderung und Chance für eine gelingende Beziehung.
Unterschiedliches kann sich ergänzen, kann miteinander verschmelzen, kann Eins werden.
Unterschiedliches braucht aber auch die Liebe, als das Band der Vollkommenheit.
Durch die Liebe nimmt jeder den anderen an, so wie er ist.
Durch die Liebe, achtet einer den anderen höher als sich selbst.
Erst durch die Liebe wird aus dem Gegeneinander ein Miteinander. Amen.
- vgl. https://queer-lexikon.net/glossar/ [↩]
- vgl. Burkhardt, Neuronale Steuerung 2024, Nr 57. Im weiteren beziehe ich mich auf meine Veröffentlichung mit dem dort verfügbaren Nummernsystem. Die wichtigste Lit. ist dort aufgeführt. Eine ausführlichere Darstellung mit weiterer Literatur finden sich in dem frei zugänglichen Studiemodul Neuronale Steuerung auf dieser Webseite [↩]
- vgl. zum Konstruktivismus in der neuronalen Steuerung, Burkhardt 2024, Nr 1 und 11 [↩]
- Burkhardt, 2024, Nr. 15 [↩]
- Interessant ist hier der Ansatz von C. G. Jung, der festgestllt hat, dass jeder Mensch psychisch sowohl männlche als auch weibliche Anteile enthält [↩]
- vgl. zur Neruoplastiziät, Burkhardt 2024, 15.5, S. 33 [↩]
- das es auc anders geht zeigen die wenigen aber nachweisbaren matriachalen Kulturen [↩]
- vgl. die sogenannte sozial Gesetzgebung z.B. 5. Mose 24,17–18 [↩]
- vgl. z.B. Fink, H. und Rosenzweig R (Hrg), Mann, Frau Gehirn- Geschlechtsdifferenz und Neurowsisenschaft (2011) Das Feld der Neurowissenschaft ist jedoch sehr im Fluss, so dass neuere Analyse darauf hindeuten, dass jedes Gehirn eine einmalige Kombination aus männlichen und weiblichen Eigenschaften ist, ähnlich C.G Jung. [↩]
- Burkhardt, 2024, Nr. 35 [↩]
- vgl. das sog. Überwältigungsverbot im Beutelbacher Konsens https://de.wikipedia.org/wiki/Beutelsbacher_Konsens [↩]
- Die Diskussion bezieht sich auch schon auf die Erziehung in den Kindergärten: https://www.focus.de/familie/eltern/koerpererkundungsraum-kita-plante-ruheraum-fuer-sexuelle-spiele-das-sagen-experten-dazu_id_198101066.html , die aber vom Jugendamt verboten wurde. Einen ausgewogenen Überblick bietet: https://www.kindergartenpaedagogik.de/fachartikel/bildungsbereiche-erziehungsfelder/geschlechtsbezogene-erziehung-sexualerziehung/1318/ [↩]
- Vgl. Burkhardt 2024, Nr. 68 und 69, sowie 87 [↩]
- vgl. die Theorie U von Scharmer, zitiert nach Burkhardt 2024, Nr. 93 [↩]
- Burkhardt 2024, Nr. 91 [↩]
- https://de.statista.com/statistik/daten/studie/156951/umfrage/anzahl-der-einpersonenhaushalte-in-deutschland-seit-1991/ [↩]
- Burkhardt 2024, S.49 [↩]
- er stammt von einem Schüler des Paulus und führt seine Theologie fort [↩]