Zusammenfassung
- In Schaubildern werden Beziehungen durch Pfeile, Striche oder ähnlichen zwischen den Elementen dargestellt.
- Dies wird beispielhaft in den Themengebieten „Geschichtswissenschaften“ und „Projektmanagement“ gezeigt.
- Eine Beziehung verbindet zwei Elemente miteinander.
- Je nach Art der Elemente gibt es unterschiedliche Beziehungen: soziale Beziehungen zwischen Menschen, mathematische und philosophische Beziehungen.
Praxis: Beziehungen in graphischen Darstellungen
Sind die Elemente fertiggestellt, so lassen sich diese verbinden. Dies geschieht etwa
- in Computergraphikprogrammen durch Linien,
- auf dem Flip-Chart durch das Ziehen von Strichen
- auf einer Pinnwand können Verbindungen auch durch Fäden hergestellt werden, die zwischen zwei Nadeln aufgespannt werden.
Unterschiedliche Beziehungen können durch verschiedene Farben, Strichstärken und Ausführungsart der Linie (gepunktet, durchgezogen, gestrichelt, doppelte Linie etc.) markiert werden.
Pfeile auf den Linien geben „Flussrichtungen“ und Abhängigkeiten wieder. Die Linien selbst können zur näheren Erläuterung beschriftet werden.
Beispiel 1: Beziehungen einer Geschichtsdarstellung
Das Schaubild zeigt die Beziehungen zwischen den Basiselementen für Geschichte.
Beispiel 2: Projektbeschreibung
Das Schaubild zeigt, wie Visionen und Werte zu der Definition von Projektzielen führen. Diese Projektziele erfordern die Bereitstellung von Ressourcen (Finanzen, Technik, Menschen). Alle Daten müssen in einem Projektplan zusammen gefasst werden, der die Ziele in Teilschritte zerlegt und die dafür erforderlichen Ressourcen einplant.
Definition
Das Modul „Beziehung“ verbindet zwei Elemente einer Darstellung miteinander. Wie diese Verbindung aussieht, muss für jede Darstellung neu festgelegt werden. Welche Arten von Beziehungen möglich sind, hängt natürlich auch von den zu verbindenden Elementen ab.
Arten von Beziehungen
Soziale Beziehungen
Handelt es sich bei den Elementen um Menschen, können sie durch „soziale Beziehungen“ miteinander verbunden sein.
Menschen können miteinander verwandt sein: also Eltern, Kinder, Großeltern, Onkel, Tantensein.
Menschen könnten aber auch durch Emotionen verbunden sein. Sie können sich lieben, hassen, fürchten.
Schließlich gibt es rechtliche Beziehungen, wie die Ehe, Arbeitsverhältnisse, Mitgliedschaft in einem Verein oder einer politischen Partei.
Nummerische Beziehungen oder Maße
Beziehungen, die in der Lage sind, zwei Elemente numerisch zu vergleichen, heißen „Maße“. Z.B kann die Beziehung „Länge“ vergleichen, ob Karl größer ist als Anna.
Zu dieser Gruppe von Beziehungen gehören deshalb:
- alle physikalischen Größen, wie Länge, Fläche, Volumen, Gewicht usw.
- mathematische Größen wie Anzahl, Wahrscheinlichkeit etc.
- finanztechnische Daten z. B. der Preis, Kontostand etc.
Mengenlehre, Boolesche Algebra und symbolische Logik
Die grundlegende Beziehung ist die Elementbeziehung. A ist Element von B (A∊B). Diese Beziehung haben wir bereits benützt, um die Zugehörigkeit eines Begriffes zu einer Simulation zu definieren. Die Umkehrung davon ist der Ausschluss eines Elementes. A ist nicht Element von B (A∉ B).
Ausgehend von dieser Beziehung lassen sich die Beziehungen
- „und“ (Schnittmenge ∩),
- „oder“ (Vereinigungsmenge ∪),
- „entweder oder“ (eine Menge ohne die Schnittmenge) ableiten.
Verschiedene Elemente könne Teil- oder Schnittmengen bilden. Z.B. ist „Zeugen“ eine Untermenge der Simulation Geschichte (siehe oben) mit den Elementen „Gebäude“ und „Schriften“ und „Funde“. - „Ressourcen“ ist eine Untermenge der Simulation „Projektbeschreibung“ mit den Elementen „Finanzen“ und „Technik“ und „Menschen“
Ausblick Kausal-Beziehung
Auch die Kausalität ist eine Beziehung. Die Kausal-Beziehung macht ein Element von einem anderen abhängig. Auf A folgt B. (A⇒B). Dies kann entweder notwendig oder wahrscheinlich sein.
Philosophische Beziehungen
Über die mathematisch-logischen Beziehungen hinaus gibt es einige Beziehungen von grundlegender Bedeutung.
Die Beziehung „ist identisch“ besagt, dass zwei Elemente miteinander identisch sind. Allerdings ist diese Beziehung ein Paradoxon. Denn es gibt ja gar keine zwei Elemente, die miteinander in Beziehung treten könnten, sondern nur ein Element, das höchstens eine Beziehung zu sich selber eingehen kann (Eigenbeziehung). Die Voraussetzung, dass zwei Elemente miteinander in Beziehung treten können, ist demnach, dass sie „nicht identisch sind“.
Auf der anderen Seite muss zwischen den beiden Elementen irgend ein Anknüpfungspunkt für eine Beziehung vorhanden sein: z.B. beide Elemente sind Menschen und können deshalb eine soziale Beziehung eingehen; beide Elemente haben die gleichen messbaren Größen (Länge, Gewicht etc.) und können deshalb numerisch miteinander verglichen werden. Elemente brauchen deshalb zumindest eine gleiche gemeinsame Eigenschaft, um miteinander in Beziehung treten zu können.
Die Beziehungen „nicht identisch“ und „mindestens eine gleiche gemeinsame Eigenschaft haben“ können in der Beziehung „ähnlich“ zusammengefasst werden. Nur ähnliche Elemente können miteinander eine Beziehung haben. Die Beziehung „ähnlich“ ist von großer Bedeutung. Sagten wir doch, dass eine Simulation (von lateinisch simulare, vortäuschen“) ein Bild entwirft, das der Wirklichkeit nur „ähnlich“ ist. Die Beziehung „ähnlich“ bewirkt also, dass aus der Wirklichkeit ein ähnliches „Abbild“ wird. Das Abbild ist mit der Wirklichkeit „nicht identisch“, hat aber„zu mindest eine gleiche gemeinsame Eigenschaft“.
Vertiefung: Bedeutung von „Beziehungen“
Jeder Mensch definiert sich durch seine Beziehungen:
- Wir sind Sohn und Tochter unserer Eltern.
- Wir leben in einer bestimmten Geschwisterkonstellation.
- Wir sind Partner in einer Beziehung.
Wir können eigentlich gar nicht ohne Beziehungen leben und doch gibt es mehr und mehr Menschen, die Schwierigkeiten haben, Beziehungen aufrecht zu erhalten oder neue einzugehen.