Dr. Martin Luther und seine Frau Katharina von Bora sprechen zu den Besuchern des Dorffestes in Steinheim
L: Käthe bring mir doch mal ein Maß von deinem guten, selbstgebrauten Bier, damit ich den Damen und Herrn hier zuprosten kann.
K: Hier mein Dr. Martinus, lass es dir schmecken
L: (hebt das Mass): Zum wohl: eins, zwie, drei gesuffen…..
L: So begrüße ich euch alle aus Nah und Fern, Steinheim und Gäste, Evangelische und Lutherische und Katholische, Gläubige und Zweifler.
L: Liebe Gäste aus Nah und Fern, berühmt sind ja mein Tischreden, heute muss ich nun auch eine Rede halten, ein „Biertischrede“ sozusagen. - Der Bekanntest Spruch aus meinen Tischreden ist der: „Warum rülpset und pfurzet ihr nicht, hat es euch nicht geschmocken…..“
K: Also Martin, musste das jetzt sein…..
L.: Ja ihr seht schon vor fünfhundert Jahren, war das ja eine ganze andere Zeit. Die versteht ihr ganz genauso wenig, wie wir eure verstehen. Stimmt’s Käthe?
K: Wie die Zeit sich verändert hat.
L.: Also z.B. das mit eurem Reformationsjubiläum. Luther immer nur Luther?
K: Ja, wenn du das mit den Plastiklutherfiguren gewusst hättest?
L: Welche Plastikfiguren?
K: Na schau doch dort drüber, da steht doch mein lieber Mann fast in Lebensgröße? Und dann gibt es dich noch in kleiner Ausführung als Playmobilfigur. Die ist so gar die meistverkaufte Playmobilfigur aller Zeiten.
L: Aber was wollen den die Leute von mir?
K: Bist halt der Festochse, mein lieber Dr. Martinus. Hast ja auch einiges umeinandergewirbelt in der Geschichte. Tja, ohne dich wo wären die den heute, immer noch im finsteren Mittelalter?
L: Aber Käthe, mir ginge es doch gar nicht um mich, mir ging es doch um das Evangelium um Jesus Christus.
K: Schau sie dir doch an, wie sie alle das sitzen, verstehen die denn noch, was du damals sagen wolltest. Wir hatten ja noch richtig Angst vor Gott und seinen Höllenstrafen. Im Fegefeuer sollte jeder für seine Sünden fürchterlich bestraft werden. deswegen war dein Evangelium von der Liebe Gottes und dass Jesus uns von allen diesen Strafen erlöst, hat eine Befreiung.
L: Ja, man müsste das Evangelium heute so rüberbringen, dass es alle verstehen. Ich habe dem Volk immer auf das Maul geschaut. Keine komplizierte Theologie, eine einfache Sprache und einfache Bilder. Deswegen habe ich ja auch die Bibel ins Deutsche übersetzt, damit sie jeder lesen kann.
K. Dr. Martius, jetzt lass mal die Katze aus dem Sacke, wie würdest du den heute deine Botschaft von damals, den Menschen heute erklären?
L: (kratzt sich am Kop)f: Tja, das ist natürlich schwierig für mich, ich lebe ja nicht heute, sondern vor fünfhundert Jahren. Kennst du so Begriffe wie „Chillen“, „Whatsapp“
K. Du Martin die Steinheim Kirchgemeinde gibt sich da große Mühe. Die Jugendgruppe Matchbox hat sogar Bilder gemalt. Schau mal dort drüben. Ein Herz und ein Brücke. Das sind doch Begriffe, die zeitlos sind und ihre Bedeutung nicht verloren haben.
L: Jesus eine Brücke, die den Weg zu Gott frei gemacht hat und auf der die Menschen zu Gott kommen können. Ja das klingt gar nicht so schlecht. Wo viele Menschen doch heute sich so weit von Gott entfernt haben. Die wissen ja gar nicht mehr wie sie zu Gott kommen können. Suchen tun sie überall nach Gott. Dabei liegt das Gute doch so nach, bei Jesus.
K: Also mir gefällt das mit dem brennenden Herzen auch gut. Zuerst habe ich als Nonne ja nur Gott geliebt. Aber dann habe ich dich gefunden und ich war ja so verliebt in dich, dich den großen Professor aus Wittenberg. Und unsere Liebe wurde durch die Geburt unserer Kinder gekrönt. Beides gehört zusammen: die Liebe zu Gott und die Liebe zu den Menschen. Ich glaube eins hat sich in fünfhundert Jahren nicht geändert: die Menschen brauchen alle Liebe, doch die ist und bleibt Mangelware, wenn Gott uns nicht immer wieder das Herz entflammt.
L: Ja lieben Festbesucher! Dann danket mal darüber nach, was das für euch und euer Leben bedeutet könnte: Jesus ist die Brücke. Er schlug am Kreuz eine Brücke zwischen uns fehlerhaften Menschen hin zu Gott, damit wir in Gottes Nähe leben können .. dabei passiert etwas mit uns.
Unser Herz beginnt zu brennen aus Liebe zu Gott und für die Menschen.
Diesen Satz und das Bild von Brücke und Herz wollen wir euch zum Nachdenken mitgeben.
Ich bedanke mich herzlich bei dem Posaunenchor der Christuskirche für die musikalische Umrahmung meiner Biertischrede und den Steinheim Maibaumvereinen für die Gelegenheit zu Euch zu sprechen.
Ich wünsch euch viel Spaß und Gottes Segen dabei. Prost!