Pfr. Martin Burkhardt spricht an Erntedank über Dankbarkeit, die Klimakrise und warum weniger. mehr ist.
Dankbarkeit
Es geht um Dankbarkeit
Dankbarkeit ist ein Zurückblicken.
Zurückblicken, was Gott mir alles geschenkt hat.
Ich sehe den ganzen Berg hier, den Gott mir geschenkt hat.
Diese Dankbarkeit ist extrem wichtig für uns.
Dadurch beginnen wir unser Denken zu ordnen
Ohne Dankbarkeit sind wir defizit-orietiert
„Ich habe das noch nicht, das noch nicht…"
Dieses Zurückblicken und Danken, auch in Zeiten die schwierig sind, ist ganz wichtig.
Der reiche Kornbauer
Luke 12,16 Und er sagte ihnen ein Gleichnis und sprach: Es war ein reicher Mensch, dessen Feld hatte gut getragen. 17 Und er dachte bei sich selbst und sprach: Was soll ich tun? Ich habe nichts, wohin ich meine Früchte sammle. 18 Und sprach: Das will ich tun: Ich will meine Scheunen abbrechen und größere bauen und will darin sammeln all mein Korn und meine Vorräte 19 und will sagen zu meiner Seele: Liebe Seele, du hast einen großen Vorrat für viele Jahre; habe nun Ruhe, iss, trink und habe guten Mut! 20 Aber Gott sprach zu ihm: Du Narr! Diese Nacht wird man deine Seele von dir fordern; und wem wird dann gehören, was du angehäuft hast?
Der Bauer in unserer Geschichte hätte ja auch allen Grund gehabt dankbar zu sein:
„Jetzt habe ich so viel geerntet!“
Er macht zunächst, was gar nicht so unvernünftig ist.
Er sagt: „Ich lege einen Vorrat an“
Man denke an Josef in Ägypten, der für die Hungerzeit vorgesorgt hat.
Der Bauer macht einen Zukunftsplan.
Die Zukunft ist immer ungewiss.
Und wir versuchen uns für die Zukunft abzusichern.
Und genau darum, wird es jetzt auch gehen, um die Zukunft
Was läuft bei dem Zukunftsplan des Bauern schief?
Da ist einmal, dass der Bauer sich gegenüber Gott absichert.
„Jetzt habe ich all diese weltlichen Güter und dadurch bin ich abgesichert“
Das läuft schief.
Wir Menschen versuchen uns in ganz vielen Dingen abzusichern.
Wir sind spirituelle Wesen.
Auf die Zukunft hin angelegt
Auf Gott hin angelegt.
Wir sind darauf angelegt, auf die Zukunft hin zu leben und Neues zu wagen.
Und in dem Moment, wo wir uns auf dem Erreichten ausruhen, dann tut uns das nicht gut.
Weil wir in dem Moment aufhören geistliche zu leben. Darum geht es in diesem Gleichnis
Bei der Zukunft auch an andere Denken
Aber bei der Frage nach der Zukunft, dürfen wir auch die Fragen der anderen Menschen nicht ausblenden.
Und dann ist es das zweite in dieser Geschichte.
Der reiche Kornbauer, denkt nur an sich.
Sehen sie mal auf das den Erntedankaltar.
Da ist unserer Reichtum. Dafür können wir dankbar sein.
Aber, wie sieht es aus, mit den anderen Menschen auf der Welt?
Und das spitzt sich im Zeiten der Klimakrise noch zu. Wir haben es vorher im Interview gehört. Das Verhältnis des jährlichen CO2 Austoßes eines Deutschen zu einem Tansanier ist 48:1. Das heißt ein Tansanier lebt 48 Jahre bis er die Menge an CO2 ausgestoßen hat, die ein Deutscher in einem Jahr verbraucht.
Dieses Verhältnis wird etwas durch den Berg des Wohlstandes hier ausgedrückt.
Wie soll das in Zukunft weitergehen, wenn der Klimawandel mehr und mehr unsere Lebensbedingungen verändert. Wir können uns noch einigermaßen absichern. Durch Versicherungen, die aber auch immer teuer werden. Wir können uns den Hochwasserschutz leisten. Aber all das können die Menschen in Tansania nicht machen, die dazu die Mittel nicht haben. Dort gibt es keine Versicherungen. Und die meisten Hütten halten dem Hochwasser nicht stand. Das muss in unser Zukunftsplanung eine Rolle spielen
Weniger ist mehr
So landen wir am Schluss bei der Dankbarkeit.
Denn die Dankbarkeit hilft uns in dem „Weniger“ „Mehr“ zu sehen.
Die Dankbarkeit hilft uns zu verzichten und loszulassen, weil wir eben sehen, wieviel wir eben schon haben.
So können wir in Zukunft weniger verbrauchen, und auf vieles, was jetzt noch selbstverständlich ist, verzichten können.
Fast alles, was wir konsumieren, trägt zum CO2 Austoß bei!
- Brauchen wir jedes Jahr ein neues Handy?
- Brauchen wir jedes Jahr einen Flugurlaub?
Da ist die Liste lang, die man persönlich durchgehen kann.
Ich muss persönlich sagen, ich habe auch noch nicht alles durchgecheckt.
Aber es sind diese kleinen Schritte, das ich mir überlege, wie kann ich in Zukunft ein Leben des Verzichtes leben und dazu beitragen, dass diese Welt erhalten bleibt.