Die LIebe ist der Treibstoff unseres Lebens und wir können ihn bei Gott tanken. Predigt über 1 Joh 5,13-26 zum ersten Tankstellen- und Pilgergottesdienst
Predigttext
1 Joh 5,13 Daran erkennen wir, dass wir in ihm bleiben und er in uns, dass er uns von seinem Geist gegeben hat.
14 Und wir haben gesehen und bezeugen, dass der Vater den Sohn gesandt hat als Heiland der Welt.
15 Wer nun bekennt, dass Jesus Gottes Sohn ist, in dem bleibt Gott und er in Gott.
16 Und wir haben erkannt und geglaubt die Liebe, die Gott zu uns hat. Gott ist die Liebe; und wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott und Gott in ihm.
Die Tankstelle des Lebens
Papa ich muss mal
Wenn eine Familie in der Ferienzeit mit dem Auto unterwegs ist und eines ihrer Kinder auf dem Rücksitz quengelt: „Paps ich muss mal“, dann wird es Zeit einen Rastplatz oder eine Tankstelle anzulaufen.
Was gibt es auf so einer Tankstelle nicht alles: Diesel und Benzin für Verbrennungsmotoren, Ladestellen für E-autos, einen Shop mit Nahrungsmitteln und Getränken und eben auch die so wichtigen Toiletten für das dringende menschliche Bedürfnisse.
Pilger brauchen Tankstellen anderer Art
Auch ein Pilger oder eine Pilgerin braucht „Tankstellen“ - etwas anderer Art:
Kein Benzin oder Diesel für sein Auto, denn er hat ja keins. Aber da er ja alles nur in begrenzten Maße mit sich am Leibe trägt, muss er öfters „nachtanken“
Er muss seine Wasserflasche auffüllen, so weit das möglich ist an einem Brunnen.
Er muss Nahrungsmittel für den Weg kaufen.
Und er braucht jede Nacht ein Dach über den Kopf, eine Pilgerherberge. Also ist unsere Pilgerherberge, die wir hier in Jakob haben eine Art „Pilgertankstelle“
Tankstellen auf dem Lebensweg
Unser Lebensweg von der Geburt bis zum Tod ist auch ein Reise und sie kosten oft viel Zeit und Kraft.
Welche Wegstrecke hast Du in der vergangenen Woche zurückgelegt?
Wieviel Kraft hast Du verbraucht?
Wo hast Du Deine Zeit investiert?
Vielleicht ist es jetzt gut am Sonntag eine „Tankstelle“ anzulaufen oder anzufahren um neue Kraft zu tanken?
Der Kraftstoff des Lebens
Aber was muss den eigentlich Nachtanken für mein Leben?
Diesel und Benzin sicherlich nicht.
Dem Körper etwas Gutes tun
Ja gutes Essen und gutes Trinken ist allemal nicht schlecht.
Sich ausruhen, das Schlafdefizit der Woche nachholen, das hilft auch schon weiter.
Mit Bewegung in der Natur den Stress der Woche abbauen.
All das ist gut und richtig: Und wenn ich meinem Körper etwas gutes tue, dann profitiert auch meine Seele davon.
Und das ist ja auch die Grunderfahrung des Pilgerns: Wenn ich mit meinem Körper etwas ganz anders mache, dann verändert sich auch mein Leben.
Denn weil unser Körper so sehr eingespannt ist in seine Aufgaben und Verpflichtungen, ist auch unsere Seele oft verkümmert und bekümmert.
Und dann bedeutet das „Ich bin dann mal Weg“ eine große Chance für Körper und Geist sich aus dem Alltag zu lösen und frei zu sein.
Seelische und geistliche Kraft
Aber trotzdem bleibt die Frage: Wie sieht die Lebensenergie aus, die ich brauche! Sie regeneriert sich, so die Erfahrung vieler Pilger, beim Pilgern auf wunderbare Weise.
Es gibt dafür viele Beschreibungen:
- psychische Energie
- Resilienz (also innere Stärke)
Oder in den Worten der Bibel:
Mein Geist, der durch Gottes Geist neu gestärkt wird, wie unser Predigttext sagt:
1 Joh 5,13 Daran erkennen wir, dass wir in ihm bleiben und er in uns, dass er uns von seinem Geist gegeben hat.
Die Liebe als der Treibstoff des Lebens
Ich stelle mal die Behauptung auf, dass die Liebe die umfassendste Beschreibung für diese innere Lebenskraft ist.
Ohne die Liebe geht nichts
Es ist natürlich unendlich viel über die Liebe geschrieben worden.
Ersparen sie mir ein Ausflug in fast 3000 Jahre Liebesgeschichte.
Aber soviel kann gesagt werden: Ohne die Liebe geht nichts
Rein biologisch würden wir uns ohne erotische Anziehung nicht forpflanzen.
Und ohne Freundschaft und Vertrauen würde es keine menschlichen Gemeinschaften geben weder im kleinen noch im Großen.
Und manche Naturphilosophen und sogar moderne Physisker gehen davon aus, dass die Liebe der innere Antrieb des Universums ist.
Ohne die Liebe geht nichts.
Dann ist es auch logisch, dass die LIebe der Urgrund aller Dinge ist.
und dass sie auf Gott zurück geht wie unser Predigttext sagt:
Gott ist die Liebe;
Die große Sehnsucht in uns
Wir haben ein ungeheure Liebenssehnsucht nach uns:
Zu lieben und geliebt zu werden.
Und hier ist vielleicht auch die Brücke zum Pilgern:
Was treibt einen Pilger an sich auf den Weg zu machen?
Es. gibt natürlich viel Gründe.
Wenn ich mich auf den Weg mache, dann mache ich mich vielleicht auf den Weg, um die Liebe zu suchen.
Das ist vielleicht manchmal unbewusst und nicht zielgerichtet.
Aber es geht beim PIlgern um die Suche nach den inneren Quellen.
Und der Weg dieser Suche führt zu Gott
Nach dem Urgrund aller Dinge, der Liebe ist.
Gottes Liebe widerspiegeln
Und theologisch ist das völlig richtig.
Wenn wir als Menschen in Gottesebenbild erschaffen sind, dann sind wir sozusagen der Spiegel dieses Gottes, der die Liebe ist.
Ein Spiegel ist keine eigene Licht und Energiequelle.
Ein Spiegel kann in der Dunkelheit nicht von alleine leuchten.
Erst wenn eine Lichtquelle auf ihn fällt, kann er das Licht weitergeben.
Und so ist es die große Sehnsucht in uns, von Gott angestrahlt zu werden und seine Leibe widerzuspiegeln.
Von diesem ineinander bleiben und aufeinander eingestellt sein spricht auch unser Preigttext:
Gott ist die Liebe; und wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott und Gott in ihm.
Wo tanken wir Liebe?
Wenn Liebe der Treibstoff für das Leben ist, wo tanken wir Liebe?
Wo füllen wir unser Liebesdefizit auf?
Wo ist unsere Liebenstankstelle?
Wirklich tanken
Wenn sie ihr Auto tanken nützt es ihnen freilich nicht, wenn sie die Theorie verstanden haben.
Egal ob Elektroauto oder Verbrennungsmotor.
Sie müssen die Batterie wirklich laden, den Tank wirklich auffüllen!
Sonst geht ihnen beim Fahren die Energie aus und sie bleiben stehen.
Genauso im Leben, wir müssen wirklich Liebe Tanken, sonst bleiben wir stehen.
Bei Jesus Tanken
Es gibt dafür kein Patentrezept. Jeder muss das für sich selber herausfinden, wie und wo er gut tanken kann!
Aber unser Predigttext weist uns einen Weg:
16 Und wir haben erkannt und geglaubt die Liebe, die Gott zu uns hat.
14 Und wir haben gesehen und bezeugen, dass der Vater den Sohn gesandt hat als Heiland der Welt
Das ist die Kernaussage der Theologie des Johannes, dass in Jesus Christus diese Liebe. für uns erschienen ist und erfahr- und erlebbar ist.
John 3:16 Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben.
Aber wie begegnen wir diesem Jesus?
Gottesdienst als Jesustankstelle
Eigentlich ist jeder Gottesdienst ein Tankstellen und Pilgergottesdienst
Jeder Gottesdienst ist ein eigener Pilgerweg. Wir verlassen unser zuhause und gehen in die Kirche. Der Gang zum Tempel in Jerusalem war im AT immer eine Pilgerwallfahrt. mit mehren Tagen Anreise verbunden.
Und jeder Gottesdienst ist eine Gelegenheit bei Jesus Liebe zu tanken.
Matt. 11:28 Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken.a
Gott dient uns in Jesus Christus.
Das ist der Service den Gott uns in seiner Kirche anbietet.
Gott dient uns durch seine verheißene Gegenwart in seinem Wort und in seinem Sakrament
Besondere Element des Tankstellen und Pilgergottesdienstes
Dieser Gottesdienst ist selbst unterwegs auf der PIlgerreise, um Gottes Liebe neu zu entdecken. Deshalb kann sich hier noch manches entwickeln und entdeckt werden
Persönliche Segnung
Hier geht es darum Gottes Liebe und Zuspruch ganz persönlich zu erfahren. Und auch für und miteinander zu beten.
Gemeinsames Essen mit Potluck
Jeder bringt etwas zu Essen mit. Es geht darum, die Liebe auch hierin zu praktizieren Und es soll auch kein schneller Imbiss sein, sondern eine bewusste Mahlgemeinschafein in der Liebe bleiben.