Dieser Artikel fasst die wesentliche Erkenntnis aus meiner Neuronalen Theologie zusammen.
Neurologische Repräsentation Jesu
Jesus als virtuelle Person in unserem Beziehungsnetzwerk
Jesus ist eine Person. Da wir aber keinen direkten Zugang zu Jesus haben, ist Jesus eine virtuelle Person. Da Jesus aber wie jede andere Person Teil unseres Beziehungsnetzwerkes ist, können wir eine Beziehung zu ihr haben.
Jesus Gegenwart in unserem Leben
Da jede Person in unserem Beziehungsnetzwerk repräsentiert wird, auch wenn sie nicht anwesend ist, ist auch Jesus als virtuelle Person in unserem Leben gegenwärtig, auch wenn wir ihn nicht sehen.
Die narrative Basis für Jesus finden wir in der Bibel
Wie jede andere Person finden wir Erlebnisse oder Episoden dazu in unserem epsodischen Gedächtnis. Diese basieren jedoch nicht auf realen Erfahrungen, sondern auf den Episoden, die wir über das Leben Jesus aus der Bibel erfahren.
Die Jesus Rolle und ihr Nachahmung
Die Person Jesus ist durch das neurologische Modul „Rolle“ präsent. Wir können uns also virtuell vorstellen, wie Jesus gehandelt hat und was er in bestimmten Situationen sagen würde. Übernehmen wir selbst diese Rolle und handeln wie Jesus, dann ahmen wir ihm nach. Dann sprechen wir von der Nachfolge Christi.
Narrative Basis zu Jesus
Was wissen wir über Jesus? Wir können hier nur die wichtigsten Fakten darstellen und beschränken uns auf das Wesentliche.
Jesus hat wirklich gelebt
Es kann aus historischer Sicht kein Zweifel bestehen, dass Jesus wirklich gelebt hat, also eine historische Persönlichkeit war. Würden wir seine historische Existenz in Zweifel ziehen, dann müssten wir auch daran zweifeln, dass andere historische Persönlichkeiten gelebt haben. Es gibt über Jesu aus historischer Sicht genug verlässliche Quellen. Dazu zählt das Neue Testament, aber auch viele außenbiblischen Quellen. Das Neue Testament ist uns in tausenden von Handschriften überliefert, mehr als irgend ein anderes antikes Werk.
Was wir über Jesus aus historischer Sicht wissen
Jesus ist um das Jahr 0 im heutigen Palästina geboren und um das Jahr 33 nach Christus in Jerusalem durch die Römer am Kreuz hingerichtet worden.
Ca. drei Jahre vor seinem Tod zog er durch die Provinzen Galiläa und Judäa, predigte, heilte viele Kranke und sammelte einen Kreis von Jüngern um sich.
Seine zentrale Botschaft war der Glaube an Gott als liebenden Vater, wie er etwa im Vaterunser oder im Gleichnis vom verlorenen Sohn zum Ausdruck kommt.
Diese Liebe des Vaters verkörperte Jesus, indem er Kranke heilte und sich Menschen am Rande der Gesellschaft wie Prostituierten und Kollaborateuren mit der römischen Besatzung zuwandte.
Dies brachte ihn in Konflikt mit den religiösen Autoritäten, die seine Verkündigung und sein Umgang mit den Sündern als Angriff auf Gottes Heiligkeit verstehen mussten.
Dieser Konflikt führte schließlich zu seiner Verhaftung in Jerusalem durch die religiösen Behörden. Da sie im römisch besetzen Judäa keine eigene Todesgerichtsbarkeit hatten, lieferten sie Jesus an den römischen Stadthalter aus mit der Anschuldigung als „König der Juden“ einen Aufstand gegen die Römer anzetteln zu wollen. Dies führte dann zur Hinrichtung Jesu am Kreuz.
Die christlogische Deutung der narrativen Basis
Die Bibel überliefert jedoch nicht nur wesentliche Fakten über Jesus sie deutet sie auch im semantischen Netzdas Alten Testamentes.
Jesus ist der von den Propheten verheißene Sohn Gottes, der Gott auf Erden repräsentiert und in dem Gott gegenwärtig ist.
Ausgangspunkt dieser Deutung ist die Erfahrung der Auferstehung, die Jesus als Sohn Gottes bestätigte. Jesus musste als Gottes Sohn am Kreuz für unsere Sünden zu sterben und uns so mit Gott zu versöhnen. Damit aktiviert der Begriff Jesus weitere Begriffe des semantisch religiösen Netzwerkes, die über die narrative Basis hinaus gehen.
Neurologische Funktion Jesu
Die Frage ist nun, welche Vorteile es bringt, eine neurologische Repräsentation von Jesus zu besitzen und sie zu aktiveren?
Zugang zu Gott als Person
Da wir Gott selber als Person nicht repräsentieren können 1), wird Gott in Jesus zu einer Person unseres Beziehungsnetzwerkes und wir können zu ihm eine Beziehung aufbauen. In Jesus ist Gott nicht nur eine abstrakter Begriff, sondern eben eine Person. Jesus ist damit der Zugang zu Gott dem Vater:„Wer mich sieht, der sieht den Vater!“(John 14:9 LUTH-84)
Jesus Rolle als normative Aktivierung
Wenn wir die Jesus Rolle neuronal präsent haben, dann erzeugt sie in uns eine feste Schablone, an der wir unser eigenes Leben ausrichten und vergleichen können. Wir haben ein Vorbild. Wir setzen also unser Selbstbild mit Jesus in Beziehung. Dadurch ergibt sich erst eine Aussage darüber, wer wir als Mensch sind.
Vorbild in der Liebe
Jesus hat durch seine Zuwendung zu den Menschen uns ein Vorbild der Liebe gegeben.
Vorbild im Leiden
Er hat diese Liebe konsequent gelebt und ist uns deshalb zu eine Vorbild im Leiden geworden. Sein Leiden war jedoch nicht nur eine Konsequenz seiner Liebe, sondern er hat insgesamt menschliches Leiden ertragen und ausgehalten.
Damit gibt er eine für die Überwindung von Leiden und Krisen höchst wichtige Imagination vor. Trotz Leiden und Niederlage am Kreuz triumphiert am Ende das Leben in seiner Auferstehung von Toten.
Jesus als Versöhner
Um diese neurologische Funktion zu verstehen, müssen wir wissen, was wir als Sünde verstehen. Sie kann als eine Entfremdung gegenüber Gott verstanden werden. Es ist Jesus der diese Entfremdung heilt und uns zu Gott zurückbringt.
Er stellt durch seine Liebe unseren Glauben in Gott wieder her.
Er stirbt am Kreuz für unsere Sünde und stellt unsere Beziehung zu Gott wieder her.
Er schenkt uns seinen Heiligen Geist, der in uns einen integrierten Zustand schafft.