Strategie zum Guten

Predigt über Lk 16,1-9
Zum Vorletzen Sonntag des Kirchentages (Volkstrauertag)

Predigtext Lk 16,1-9

Lukas 16,1 Er sprach aber auch zu den Jüngern: Es war ein reicher Mann, der hatte einen Verwalter; der wurde bei ihm beschuldigt, er verschleudere ihm seinen Besitz. 2 Und er ließ ihn rufen und sprach zu ihm: Was höre ich da von dir? Gib Rechenschaft über deine Verwaltung; denn du kannst hinfort nicht Verwalter sein. 3 Der Verwalter sprach bei sich selbst: Was soll ich tun? Mein Herr nimmt mir das Amt; graben kann ich nicht, auch schäme ich mich zu betteln. 4 Ich weiß, was ich tun will, damit sie mich in ihre Häuser aufnehmen, wenn ich von dem Amt abgesetzt werde. 5 Und er rief zu sich die Schuldner seines Herrn, einen jeden für sich, und fragte den ersten: Wie viel bist du meinem Herrn schuldig? 6 Er sprach: Hundert Eimer Öl. Und er sprach zu ihm: Nimm deinen Schuldschein, setz dich hin und schreib flugs fünfzig. 7 Danach fragte er den zweiten: Du aber, wie viel bist du schuldig? Er sprach: Hundert Sack Weizen. Und er sprach zu ihm: Nimm deinen Schuldschein und schreib achtzig. 8 Und der Herr lobte den ungetreuen Verwalter, weil er klug gehandelt hatte; denn die Kinder dieser Welt sind unter ihresgleichen klüger als die Kinder des Lichts. 9 Und ich sage euch: Macht euch Freunde mit dem ungerechten Mammon, damit, wenn er zu Ende geht, sie euch aufnehmen in die ewigen Hütten.

Wir denken an die Toten der Kriege

Warum hat es Kriege gegeben?

  • wirtschaftliche Interessen involviert
  • Es ging um
    • Land
    • um Menschenraub
    • Raub von Rohstoffen

Kriege im 21 Jh

  • um Rohstoffe
    • Öl
    • Wasser
  • Wirtschaftkriege
    • tragen ihre Kämpfe nicht mehr mit Waffen aus
    • sondern es geht um
      • Feindliche Übernahmen
      • Expansion
      • Gewinnmaximierung

Ein Finanzkrimi

Wir tauchen ein in einen Wirtschafskrimi aus der Welt von Jesus

in früherer Zeit waren Verwalter nötig

  • Verwaltung großen Landbesitzes
  • wenn man selber unterwegs war und wo anders lebte

Auf jeden Fall ist der Besitzer dem Verwalter auf die Schliche gekommen

  • Er fordert eine Abbrechnung

Verwalter entwickelt eine Strategie

  • Er erstellt eine Analyse seiner Möglichkeiten
    • Betteln und hart arbeiten komme nicht in Frage
  • Er entwickelt einen Plan zu einem letzten Betrug
    • Mit dem er ausgesorgt hat

Typische Form der Korruption und Bestechung

  • Es wird scheinbar nichts geändert
  • Nur an den Zahlen wird gedreht
  • doppelte Nutznießer
    • Schuldner
    • Verwalter
  • Fall Beispiel aus Tansania
    • Erhöhte Angebote von Firmen
    • Bei den der Schatzmeister mitverdiente
  • Mitkomplizenschaft

Geschichte bricht ab.

  • Ist der Betrug aufgeflogen
  • Hat er funktioniert

Rat von Jesus

Die geschichte endet mit einer Überraschung

Und der Herr lobte den ungetreuen Verwalter, weil er klug gehandelt hatte; denn die Kinder dieser Welt sind unter ihresgleichen klüger als die Kinder des Lichts.

Lob für einen ausgewachsenen Betrug
Darf man den einfach so den Betrug schön reden
Lob der Klugheit, die auf Betrug hinzielt

Vergleichspunkt

Er lobt, dass Menschen klug sind!
Er lobt, dass Menschen strategisch Denken: einen Plan, eine Strategie haben

Strategie

  • Begriff aus der Kriegsführung
  • Stratege= Feldherr

Kriegsstrategie:

  • Den Gegner zu besiegen oder gar zu vernichten
  • aber es gibt auch andere Strategien

Friedensstrategie

  • z.B. Der Marshalplan: Wiederaufbau ermöglicht
  • Wie könnte so eine Friedensstrategie aussehen?

Schlußfolgerung

wenn schon die Bösen dieser Welt haben einen Plan haben, sich zu retten,
um so mehr sollen wir auch einen Plan haben, das Gute zu tun

Was ist die richtige Strategie zum Guten?

Das ist nicht immer so einfach. In den folgenden Beispielen werde ich zeigen, wie schwierig das ist eine gute Strategie zu finden. Nicht immer führt auch das, was gut gemeint auch langfristig zum Guten.
Und wir stehen immer im Konflikt zwischen dem was augenblicklich Not tut und dem was lanfristig und nachhaltig das Gute fördert.
Wir sind oft dabei, wie die Feuerwehr nur Brände zu löschen. Aber engagieren wir uns langfristig für den "Brandschutz"?

Ein Platz in einem Waisenhaus

Sie wollen Waisenkinder helfen? Wie stellen sie das an:
Die klassische europäische Antwort seit August-Herman Francke: Waisehäuser bauen.
Dann hat man das Problem unter Kontrolle, das Kind ist gut versorgt.
Nun ist aber die Zahl der Waisenkinder in Afrika so groß, dass sie astromische Geldsummen bräuchten, um allen Waisenkinder in Waisenhäuser unterzubringen. Sie bräuchten keine Waisenhäuser, sondern ganze Waisenkinderstädte.
Also baue ich halt nur einige Waisnhäuser und klopfe mir auf die Schulter und sage: Immerhin konnte ich einigen helfen
Ist das eine gute Strategie?
Es ist dann keine gute Strategie, wenn es andere bessere Wege gibt.
Fast 20 Jahre habe ich in Tansania und anschließend von Deutschalnd an einem besseren Weg gearbeitet.
"Community Based Care" ist das von UNICEF vorgegebene Stichwort, zu deusch: Auf lcoale Gemeinschaften aufbauende Fürsorge und das sind im kirchlichen Kontext die Ortsgemeinden.
Ich brauche keiene teuren Waisenhäuser, sondern die örtlichen Kirchengemeinden sind in Zusammenarbeit mit den Großfamilien in der Lage für die Waisenkinder zu sorgen und das ganze ist so hat UNICEF bereits 2002 festgestellt ca. 10 - 100 mal billiger als die Unterbringung in Waisenhäusern.
Ein Waisenhausplatz wird da zu einer schlechten Strategie, wenn ich für dieses Geld auf anderem Wege noch mindestens 9- 99 anderen Waisenkindern helfen kann. Und wenn ich es ethisch auf die Spitze treiben weill, dann schließe ich 99 andere Kinder von der Hilfe aus und mach mich an ihnen schuldig, auch wenn ich ja offentsichtlich einem Waisenkind geholfen habe.

Ein Schiff zur Seenotrettung

Einen Schiffbrüchigen aus Seenoten zu retten ist ohne Zweifel ein wichtiges ethisches und auch christliches Ziel. Es gibt uns natürlich das gute Gefühl, wenigstes einigen Menschen geholfen zu haben und damit ist Pflicht zur christlichen Nächstenliebe nachgekommen zu sein.
Aber ist es wirklich eine Stratgie, die die Fluchtursachen nachhaltig bekämpft? Und es gibt gute Gründe anzunehmen, dass der Aufbau eine effektiven Seenotrettungsflotte im Mittelmehr, die Bereitschaft der Flüchtlinge das Mittelmeehr zu überqueren eher fördert als dämpft.
Die Diskussion um die richtige Strategie hat auch unsere Kirche erfasst: Ein Pfarrer aus Nürnberg, der Kritik an der Finanzierung eines Seenotrettungsschiffes durch die EKD geäußert hat, musst jetzt seine Gemeinde verlassen

Der Krieg des Charly Wilson

Am folgenden Beispiel wird deutlich, dass eine falsche Strategie, uns teuer zu stehen bekommt:
"Der Krieg des Charly Wilson" So lautet ein Titel eines erschütterten Films. Der Amerkikanische Senator hate im Afganistankrieg die geheime US-Amerikanische Militärhilfe für die Vorläufer der Taliban gegen die russischen Invasoren in höhe von mehreren Milliarde Dollar organisiert. Der Film endet mit einer Sitzung in einem Auschuss nach Abzug der Russen aus Afganistan, wo Wilson die beantragten Mittel zur Wiederaufbauhilfe in Afganistan in Höhe von wenigen Million Doller verweigert wird.
Sieht so eine Friedensstrategie aus? Geld für Waffen ja, aber Geld zum Wiederaufbau nein?
Wohin das führt, wissen wir heute: Heute bekämpfen die USA, die Taliban weltweit und das kostet nun jedes Jahr Milliarden Dollar pro Jahr.

Kirchliche Strategien

Man kann diese Frage natürlich auch der Kirche stellen. Seit fast 200 Jahren befinden sich die Kirchen auf dem Rückmarsch. Wir verlieren an gesellschaftlicher Relevanz und Bedeutung.
Und es werden, wie ich in meiner Doktorarbeit untersucht habe auch schon seid zweihundert Jahren Strategien dagegen entwickelt. Mit mehr oder weniger Erfolg.
Aber es stellt sich die einfache Frage, ob wir an Relevanz und Bedeutung verlieren, weil wir nichts mehr Relevantes zu sagen haben. Die christliche Kirche ist deshalb entstanden, weil Menschen an die Auferstehung Jesus Christi glaubten und in ihm den Sohn Gottes, den verheißenen Messias sahen. Deswegen heißen wir auch Kirche, von Kyriake, dem Herrn gehörig.
Alles andere : für Werte einstehen, soziale Dienste erbringen, ist schön und gut, aber das können andere Religionen und Träger auch!

Wie sieht die Strategie zum Guten also aus?

Gar keine Strategie ist die falsche Strategie

Klar ist auch, dass wenn wir so weitermachen wie bisher und ohne eine Strategie zum Guten leben, wird es nicht gut ausgehen!

  • Wir leben eigentlich auf Pump, wie der Verwalter
  • Verbrauchen mehr Ressourcen als andere
  • Das kann nicht auf Dauer gut gehen.

Die Montäre Strategie

Die Frage muss also lauten, wie setzen wir unsere Ressourcen für den Frieden ein?

Macht euch Freunde mit dem ungerechten Mammon, damit, wenn er zu Ende geht, sie euch aufnehmen in die ewigen Hütten.

Das hat zunächst einmal mit Geld zu tun?

1000 Euro auf dem Konto

  • eine Leblose Zahl
  • interressant ist ja nur, was kann ich damit machen

Was kann man mit dem Geld tun, was dem Frieden dient

  • Vorsorge treffen für mich und meine Familie
  • sich Freunde schaffen
  • Geschenke kaufen
  • Not lindern
  • Spenden

Gegenteil

  • Waffen kaufen
    • Kriegspielzeug zu Weihnachten
    • gewaltverherrlichenden Computerspielen
  • Dinge kaufen
    • die wir nicht brauchen
    • die die Umwelt belasten
    • Plastik - spielzeug bei Mc-Donalds

Herz und Brücke (Strategie)

Nur über die Verwendung von Geld zur reden reicht nicht, wir brauchen auch eine Friedemsstratgie des Herzens

Wir brauchen starke Bilder

  • Die wir Hass und Gewalt entgegensetzen
  • Die uns an die vielen kleinen notwendigen Schritte im Alltag errinnern
  • Bilder, die uns stark machen, in den Auseinandersetzungen und Herausforderungen, die uns noch bevorstehen

Wir brauchen einladende Bilder

  • Die sofort verständlich sind
  • Für Christen und Nichtchristen
  • Die Menschen miteinander verbinden

Wir brauchen tiefe Bilder

  • Die unser Seele ganz tief ansprechen
  • Die eine religiöse Tiefendimension haben

Brücke

  • Dort wo Gräben zwischen Menschen entstehen, entstehen Kriege
  • Es gilt Brücken zu bauen
  • Brücken, die verbinden
  • Das fängt damit an, dass ich einen Menschen anderer Hautfarbe freundlich auf der Straße begrüße
  • Christliche Tiefendimension
    • Jesus hat am Kreuz die Brücke zwischen uns und Gott geschlagen

Herz

  • Ist das Gegenteil von Hass und Gewalt
  • Das Herz steht für die Liebe
  • Brennende Herz ist aber auch das Gegenteil von Resignation
    • Wir ja noch nichts tun?
  • Christliche Tiefendimension
    • Gott möchte unser Herz erneuern

Einladung

  • Nehmen sie diese Bilder mit
  • Und lassen sie sich von ihnen führen und leiten beiden vielen kleinen Schritten die notwendig sind, um den Frieden zu bewahren