Unterricht im Unterschied zur Predigt
Methodische neurologische Kongruenz zwischen Unterricht und Predigt
Jede Form des Religionsunterricht muss ebenso wie die Predigt auf einer neurologisch begründeten Methodik aufbauen. Dies ist auch vollkommen logisch, wenn es in religiösen Unterricht in irgendeiner Form um Gott geht, dann muss seine Methodik auf die neurologischen Wege aufbauen, wie unser Gehirn Gott erfasst.
Unterschiede im Setting
Soziales Setting
Das einzige was den Unterricht von der Predigt ist das neurologisch relevante Setting oder der Kontext im neurologische Lernprozess stattfinden. Dazu zählt zunächst einmal das soziale Setting. Unterricht findet normalerweise in einer festen Gruppe (z.B. die Schulklasse) statt. Außerdem ermöglicht dieses Setting im Gegensatz zur normalen Predigt nicht nur den Frontalunterricht von der Kanzel, sondern eine Vielfalt von sozialen Interaktionen.
Temporales Setting
Ein weiterer wesentlicher und neurologisch bedeutsamer Unterschied ist das zeitliche Setting. Unterricht beschränkt sich normaler weise nicht auf einen zwanzigminütige „Belehrung“, sondern dauert länger, z.B. ein Schuljahr oder eine Seminarwoche.
Neurologische Bedeutung
Dieses unterschiedliches Setting ermöglicht ganz andere intensivere neurologische Lernprozesse als es normalerweise im Gottesdienst und in der Predigt möglich ist
Unterschiedliche Methodische Zugänge
Wissens und Informationsvermittlung
Unterricht muss natürlich unser semantischen Netzwerk erweitern. Es muss Gott als Begriffeinführen und mit unser Alltagswelt verknüpfen. Es muss unsere empirische Basis über Gott erweitert, etwa durch eine Vertiefung unseres Wissens um die Bibel.
Hinführung zu einer Beziehung zu Gott
Religiöser Unterricht darf aber nicht nur Wissen vermitteln, sondern er soll zu einer eigenen persönlichen Beziehung zu Gott hinführen. Deswegen Rituale im Unterricht und die Beteiligung an Schulgottesdiensten immer wichtig. Hier darf jedoch kein Zwang ausgeübt werden, sondern der Unterricht muss den Raum für eigene Erfahrungen ermöglichen.
Umgang mit den eigenen Zuständen
Dazu zählt zunächst einmal eine Einübung in die Wahrnehmung der eignen Zustände. Was bewirkt eine Veränderung der einen Zustände? Kann ich selbst Verantwortung für meinen Zustände übernehmen? Welche Bedeutung haben religiöse Symbole für meinen Zustand?
Umgang mit sozialen Zusänden
Hier gilt analog: Die Wahrnehmung sozialer Zustände will erlernt werden. Ebenso die Möglichkeit ihrer Veränderung. Welche Bedeutung spielen Gebote, Symbole für den Zustand der sozialen Systeme, in denen ich leben (z.B. Familie, Schulklasse, Nachbarschaft, Kirchengemeinde, politische Gemeinde)