Was sind Kontrolle, Steuerung und Flow?


In diesem Beitrag werden Sie, drei wichtige Konzept der neuronalen Steuerung kennen lernen. Kontrolle, Steuerung und Flow.

Die Konzepte sind eigentlich recht einfach. Doch um sie anwenden zu können, müssen sie sowhl den theoretischen Hintergrund verstehen als auch in praktischen Übungen die Anwendung erlernen.

Zunächst stelle ich Ihnen die Konzepte vor:

Kontrolle

Bei der Kontrolle erfolgt die Steuerung über genau festgelegte Regeln.

Je detailierter die Regeln sind, desto genauer und wirksamer kann die Kontrolle ausgeübt werden.

Beispiel: Um eine Gymnastikübung auszuführen brauche ich eine detailierte Anleitung. Ich brauche einen Trainer, der mir die Übung erklärt, oder zumindestens ein Lehrvideo. Um die richtige Ausführung der Übung zu kontrollieren brauche wiederum einen Trainer oder zumindestens einen einen Spiegel. Oder ich muss mich selbst per Video aufenhmen.

Kontrolle basiert meiste auf einfachen Soll- Ist- Regelkreisen. Ein Sollwert z.B. eine Raumtemperatur wird vorgegeben. Ein Temperaturfühler überwacht diese und schaltet beim Unterschreiten eines Schwellwertes die Heizung ein. Wird die Solltemperatur erreicht, wird die Heizung wieder ausgeschaltet.

Kontrolle geschieht neurologisch im Bewusssein. Dazu brauchen wir das Frontalhirn

Nun funktioniert Kontrolle bei relativ einfachen Aufgaben und sie funktioniert dann, wenn es Standardsituationen sind, die sich vorweg beschreiben und erfassen lassen.

Steuerung

Beginnen wir mit dem Paradebeispiel für Steuerung: ein Segelschiff. Ein Segelschiftt lässt sich nicht kontrollieren, sondern nur steuern. Warum ist das s?. Es gibt einfach zu viele Parameter, die das Verhalten des Segelschiffes bestimmen: Die Windverhältnisse, die Strömung im Wasser, die Beschaffenheit des Schiffes, die Fähigkeiten und Belastbarkeit der Mannschaft.

Steuerung geschieht meist Intuitiv durch unser Unterbewusstsein, dass es versteht gleichzeitig die verschiedensten Informationen zu verarbeiten. Würden wir versuchen ein Schiff zu kontrollieren und nicht zu steuern, würde unser Frontalhirn überlastet und wir würden dann die Kontrolle über das Schiff verlieren, weil wir uns zu sehr auf vielleicht nebensächliche Details verlieren und den großen Zusammehang, der für die Stuerung wichtig ist, aus den Augen verlieren.

In der folgenden Darstellung werden Steuerung und Kontrolle als gegensätzliche Möglichkeiten verstanden. Sie schließen sich jedoch nicht gegenseitig aus, sondern haben nur ihre unterschiedlichen Anwendungsgebiete.

Kontrolle dient zum Erlernen von Standardsituationen . Durch sie programieren wir unser Gedächtnis. Schaffen eine erste Netzstruktur ein Raster. Auch der Seemann muss in seiner Ausbildug zunächst einmal viele Standardmanöver kontrolliert erlernen. Diese bilden dann das Repertoire an Routinen, die es ihm ermöglichen das Schiff zu steuern. Dazu zählen z.B. An- und Ablegemanöver, Wenden und Halsen, Segelsetzen und trimmen und vieles andere mehr.

Flow

Flow ist eigentlich ein anzustrebender Idealzustand der Steuerung. Wenn ich im Flow steuere, dann stehen mir genügend Routinen zur Verfügung um die Steuerung auszuüben. Ich muss nicht ständig wieder in den Kontroll und Planungsmods gehen. Allerdings bedarf es beim Flow meiner erhöhten Aufmerksamkeit. Ich muss ganz da sein, um mein Unterbewusstsein mit allen Daten zu füttern. Werde ich abgelenkt könnte mir etwas Wichtiges entgehen. Und ich muss ständig auf mein Inneres hören, um die innere Richtung zu finden. Werde ich abgelenkt, bricht der Flow zusammen und ich mache vielleicht einen Fehler, den ich dann wieder mühsam durch Kontrolle korrigieren muss.

Kombination der drei Steuerungsmodelle

Kontrolliere so wenig wie möglich, aber soviel wie nötig

Versuche dich so zu steuern, dass du in den Flow kommst. Dazu ist es notwendig viele Abläufe nicht mehr bewusst zu kontrollieren, sondern automatisch ablaufen zu lassen. Vorrausetzung ist dafür, dass du Standardabläuf einübst (Beispiele, Klavierspielen Radfahren) etc.

Das heißt für Flowzustände, musst du immer wieder üben, üben um dann loszulassen!