Neurologische Analyse
Kirche ist zunächst einmal ein soziales Netz. Repräsentiert wird dieser Begriff wie alle anderen sozialen Netze im Beziehungsnetzwerk unseres Gehirns. Sie kann deshalb als Gruppe innerhalb dieses Beziehungsnetzwerkes verstanden werden.
Kirche und Welt
Damit stellt sich die Frage, wie sich diese Gruppe als Teilnetzwerk zum übrigen Netzwerk verhält? Oder systematisch gedacht, wie verhält sich ein System zu seiner Umwelt? Klassisch wird dies als das Verhältnis der Kirche zur Welt aufgefasst. Die Mitglieder der Gruppe Kirche unterscheiden sich dadurch, dass sie bestimmte Begriffe des Glaubens gemeinsam haben und diese bei besonderen Gelegenheiten (z.B. Gottesdiensten) aktivieren.
Dynamisches Verhältnis zwischen Kirche und Welt
Je stärker diese Glaubensinhalte gemeinsam aktiviert werden um so stärker ist auch die Gemeinschaft. Allerdings grenzt sich dies Gemeinschaft dafür umso mehr von ihr Umwelt ab und verliert an gesellschafter Relevanz. Diese Dynamik besteht parallel zu dem beim Glauben beobachten evolutionären Vor- und Nachteilen.
Theologische Interpretation des Verhältnisses zwischen Kirche und Welt
Es besteht nun die Tendenz, dass dieses Verhältnis theologisch gedeutet wird. Die Welt erscheint dabei als schlecht, während die eigene religiöse Gruppe als gut gedeutet wird.
Im Bild wird das durch die Symbole Quelle und Loch dargestellt. Dies Interpretation setzt dann voraus, dass die Kirche positive Energie zur Erhaltung der Gesellschaft beiträgt, während die sie umgebende Gesellschaft Energie verbraucht und ohne die Kirche zusammenbrechen würde. Eine solche Interpretation des Verhältnisses zwischen Kirche und Welt übersieht jedoch, dass auch die Kirche immer Teil der Welt ist und in der Gefahr der Verweltlichung steht.