Eine Brücke zwischen Neurologie und Theologie

Warum ist eine Brücke zwischen Neurologie und Theologie notwendig?

Momentan sitzen Theologie und Neurologie in ihren eigenen Elfenbeintürmen fest.

Sie wollen nichts von einander wissen.

Ja es gibt sogar die Tendenz, dass beide Wissenschaften sich gegenseitig mit einem Tabu belegt haben.

Zusammen mit anderen Geisteswissenschaften steht die Theologie im Verdacht, nicht empirisch und damit unwissenschaftlich zu sein.

Umgekehrt werfen Geisteswissenschaftler den Neurologen vor, dass die Rückschlüsse von Neurologie auf den menschlichen Geist methodisch unzulässig sind.

Doch beide Wissenschaften beschäftigen sich mit dem selben Gegensand: dem Menschen und seinem Denken.

Deshalb überkreuzen sich die Spuren beider Wissenschaften bei der alltäglichen Arbeit ständig.

Neurologen stoßen auf Phänomene, zu denen sich die Geisteswissenschaften schon seid Jahrhunderten Gedanken machen, wie etwa Kommunikation, Sinn, Beziehung, innere Bilder, Glaube.

Und Theologen und Geisteswissenschaftler arbeiten in Bereichen, in denen es mehr und mehr neurologische Erklärungsansätze gibt.

Warum also nicht zwei Wissenschaften zusammenbringen, die eigentlich zusammengehören?

Wo zwei Perspektiven zusammenkommen, da gibt es neue Ideen, neue Lösungsansätze auch in der praktischen Anwendung.

Pfarrer und andere soziale Berufe können dank neurologischer Erkenntnisse, ihre Aufgaben in Kirche und Gesellschaft präziser und effizienter ausführen.

Coaches und Trainer, die bereits über neurologische Know-How verfügen, können ihre Expertise durch den reichen Erfahrungs- und Bilderschatz der christlichen Tradition erweitern. Es geht darum für die „Sinnfrage“, die im Hintergrund vieler Coachings steht sprachfähig zu werden. Diese aber ist immer auch mit der Frage nach Gott verbunden.